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London - Randalierer und Brandstifter versetzen ganz London in Angst und Schrecken und tragen die Gewalt jetzt auch in weitere englische Städte. Nach vielen Verletzten in drei Chaos-Nächten erlag am Dienstag ein 26-Jähriger seinen Schussverletzungen - der erste bei den Krawallen Getötete.
Der Mann war am Montag im Londoner Stadtteil Croydon schwer verletzt aus einem Auto gezogen worden. Er starb der Polizei zufolge am Tag darauf in einem Spital. In der Nacht hatte die völlig überforderte Londoner Polizei vergeblich versucht, die randalierenden und plündernden Gruppen in den Griff zu bekommen.
Mit vielen brennenden Wohnhäusern, Lagerhallen und Geschäften sowie hunderten zerbrochenen Schaufensterscheiben war es die bisher schwerste Krawallnacht. Scotland Yard beschrieb die Gewalt als die «Schlimmste in der jüngeren Geschichte».
Erstmals gab es Ausschreitungen in anderen Städten wie Liverpool, Birmingham und Bristol. Auch in London nahm die Gewalt weiter zu. Aus acht Stadtvierteln der Millionen-Metropole gab es Berichte über Gewalt, Brände und Plünderungen.
Überfüllte Gefängnisse
Bis Nachmittag waren weit über 500 Randalierer festgenommen worden. Es sei noch mit deutlich mehr Festnahmen zu rechnen, sagte Premierminister James Cameron. Die Arrestzellen im Stadtgebiet waren am Dienstag schon überfüllt.
In London nahm die Polizei drei Menschen unter dem Verdacht auf versuchten Polizistenmord fest. Ein Beamter war am frühen Dienstagmorgen in Brent im Norden der Hauptstadt angefahren worden und musste in ein Spital eingeliefert werden. Insgesamt wurden bislang 44 Polizisten verletzt.
Cameron ruft Parlament zusammen
Premier Cameron, der seine Ferien in Italien abgebrochen hatte, reagierte zurück in London mit einer drastischen Aufstockung der Polizeikräfte auf die Gewalt. Statt 6000 Polizisten wie in der Nacht zum Montag sollten nun 16'000 Ordnungshüter die Gewalt von der Strasse drängen.
«Es handelt sich um pure Kriminalität», sagte Cameron. Sie müsse besiegt werden. Am Donnerstag soll das Parlament tagen - trotz Sommerpause.
Den teils jugendlichen Randalierern drohte er harte Strafen an. «Wer alt genug ist, Straftaten zu begehen, ist auch alt genug, um bestraft zu werden», sagte der Regierungschef. Am Nachmittag traf er sich mit Polizisten und Feuerwehrleuten im schwer betroffenen Stadtteil Croydon.
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