Mittwoch, 27. Juli 2011 / 07:51:00
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Starker Franken bremst Clariant
Muttenz BL - Der Spezialchemiekonzern Clariant steht im Gegenwind: Wegen des starken Frankens und tieferen Verkaufsvolumen sank der Umsatz im zweiten Quartal gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf 1,87 Mrd. Franken. Der Gewinn erhöhte sich von 25 Mio. auf 40 Mio. Franken.
Im Vorjahr hatten noch hohe Restrukturierungskosten die Baselbieter Clariant belastet. Der Konzern, der jahrelang Verluste gemacht hatte, strich im Rahmen einer Schrumpfkur in den letzten zwei Jahren rund 4000 Stellen.
Der Betriebsgewinn (EBIT) stieg um 31 Prozent auf 163 Mio. Franken. Ohne die Restrukturierungskosten und andere Einmaleffekte sank der EBIT im zweiten Quartal hingegen um 16 Prozent auf 178 Mio. Franken. Der Mittelabfluss (operativer Cashflow) betrug -101 Mio. Franken, was Clariant in der Mitteilung vom Mittwoch unter anderem mit höheren Lagerbeständen begründet.
Die Quartalszahlen fielen schlechter aus als von Analysten erwartet, sie hatten gemäss der Finanznachrichtenagentur AWP mit einem Umsatz von 1,96 Mrd. Franken, einem EBIT vor Einmaleffekten von 215 Mio. Fr. und einem Reingewinn von 98 Mio. Fr. gerechnet.
Rohstoffe werden teurer
Wird das Quartalsergebnis in Landeswährungen dargestellt, sieht es erfreulicher aus: Bei dieser Betrachtung erhöhte sich der Umsatz kräftig um 14 Prozent. Der EBIT stieg um 54 Prozent und der EBIT vor Einmaleffekten sank nur leicht um 1 Prozent.
Im Quartalsergebnis 2011 sind allerdings bereits für zwei Monate die Zahlen der deutschen Südchemie enthalten, die Clariant Anfang Jahr für 2,5 Mrd. Fr. gekauft hat. Wegen der Übernahme beträgt die Verschuldung von Clariant nun rund 1,8 Mrd. Franken.
Weil die Nachfrage zurückging und das Vorjahresquartal stark ausgefallen war, sanken die Verkaufsvolumen von Clariant um 5 Prozent. Erfolgreich meisterte der Konzern das Problem der steigenden Rohstoffkosten: Clariant konnte die Zusatzkosten in Form von höheren Verkaufspreisen vollständig an die Kunden überwälzen.
Clariant rechnet mit einer sinkenden Nachfrage im zweiten Halbjahr 2011. Die Rohstoffkosten dürften aus Sicht des Unternehmens weiter steigen und die Wechselkurse volatil bleiben.
bg (Quelle: sda)
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