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Spritze in der Gosse: Weist Portugal den Weg in eine Drogenpolitik der Zukunft?

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Mittwoch, 20. Juli 2011 / 22:22:00

Portugals Entkriminalisierung von Drogen zeigt Erfolg

Vor 10 Jahren hat Portugal eine Kehrtwende in der Drogenpolitik eingeleitet. Am 1. Juli 2001 entschied sich das Land dazu, den Drogenkonsum zu entkriminalisieren und die Konsumenten statt vor die Polizei vor den Arzt zu zerren oder gemeinnützige Arbeit zu leisten - mit grossem Erfolg.

«Seit 1990 hat sich die Zahl der als problematisch betrachteten Drogenabhängigen um mehr als die Hälfte reduziert», sagte Joao Goulao, Präsident des Instituts für Drogen und Drogenabhängige, an einer Pressekonferenz anlässlich des zehnjährigen Jubiläums der neuen Drogenpolitik. «Es gibt keinen Zweifel daran, dass das Phänomen der Drogensucht in Portugal abnimmt», so Goulao weiter.

Während um 1990 herum noch 100'000 Drogenkonsumenten in Portugal als «problematisch» eingestuft wurden, stehen heute noch knapp 40'000 Portugiesen in Behandlung. Diese werden «von einem System unterstützt, welches sie nicht als Abtrünnige behandelt, sondern als kranke Menschen», sagte Goulao. Die Drogenpolitik wurde infolge der neuen Gesetze von der Hand der Justiz in die Obhut der Gesundheitsbehörde übergeben.

Wird man heutzutage in Portugal mit einer kleinen Menge an Drogen erwischt, egal ob Marihuana oder Heroin, so gelangt man vor ein kleines «Komitee», statt vor den Richter. Dieses setzt sich aus einem Psychologen, einem Sozialarbeiter und einem Juristen zusammen. Im Gespräch mit dem Drogenkonsumenten wird ein weiteres Vorgehen ermittelt, das in einer Therapie, gemeinnütziger Arbeit oder auch in kleinen Bussen enden kann.

Obwohl nur schwer klare Statistiken zum Drogenkonsum gewonnen werden können, kann Portugal im Vergleich zu dem restlichen Europa stolze Zahlen vorweisen: Die drogenbedingten Todesfälle haben sich seit 2001 halbiert, die Zahl der Jugendlichen mit Marihuana-Erfahrungen hat sich um sechs Prozent auf einen Fünftel reduziert und der Konsum von Heroin ist drastisch zurückgegangen. Auch die Kriminalität in Verbindung mit Drogen ist eingebrochen.

Beobachtungsobjekt für das Ausland

Das Europäische Beobachtungszentrum für Drogen und Drogenabhängige (EMCDDA) veröffentlichte vor einigen Wochen einen Bericht zur neuen Drogenpolitik von Portugal. Darin wird erläutert, dass die Rate an Drogenkonsumenten «niedriger als der europäische Durchschnitt und viel niedriger als bei seinem europäischen Nachbarn Spanien» ist. Das Experiment in Portugal wird als geglückt betrachtet.

«Von jedem Blickwinkel aus betrachtet, ist die Entkriminalisierung von Drogen in Portugal ein voller Erfolg», berichtet Glenn Greenwald, der 2009 eine Studie zu dem Thema durchführte, gegenüber dem «Time Magazine». «Die neue Drogenpolitik ermöglicht es der portugiesischen Regierung das Problem um einiges besser zu kontrollieren, als jedes andere westliche Land».

Portugal ist die erste Nation in Europa, die eine vergleichbare Regelung eingeführt hat. Als Reaktion auf den Druck der EU, die extrem hohe Rate an HIV-Infiszierten im Land zu senken, beschloss Lissabon eine Kehrtwende in der Drogenpolitik. Da damals beinahe jeder zweite HIV-Fall durch intravenösen Drogenkonsum hervorgerufen wurde, galt eine neue Drogenordnung als wichtiger Schritt zur Bekämpfung von Aids.

David Nägeli (Quelle: news.ch)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=501361

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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