Samstag, 2. Juli 2011 / 14:14:00
![](/img/1pix_transparent.gif)
Suche nach entführten Schweizern intensiviert
Quetta - Die pakistanischen Behörden haben eine Suchaktion nach dem am Freitag im Südwesten des Landes entführten Schweizer Paar in Gang gesetzt. Die Behörden baten dafür lokale Stammesführer um Hilfe. Das EDA in Bern setzte eine interdepartementale Task Force ein.
Nach Angaben eines pakistanischen Regierungsbeamten waren die Schweizer von der Hauptstadt Islamabad her in die südwestliche Provinz Belutschistan eingereist und gut 200 Kilometer nordöstlich der Kapitale Quetta in die Gewalt von Bewaffneten geraten. Wer die als Touristen eingereisten Schweizer mit Waffengewalt gekidnappt hat, ist unklar. Bislang hat sich niemand dazu bekannt.
Polizei, paramilitärische Einheiten und Stammesführer starteten nach Angaben der Bezirksverwaltung von Loralai am Samstag eine koordinierte Fahndung nach den Entführten.
Camper leer zurückgelassen
Die beiden Schweizer liessen sich der Nachrichtenagentur Reuters zufolge am Freitagnachmittag an einem Polizeikontrollpunkt als Ehepaar und als Touristen registrieren. Später sei ihr Camping-Bus in einem bewaldeten Gebiet im Bezirk Loralai verlassen aufgefunden worden.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte am Samstag die Entführung zweier Schweizer Touristen in der Provinz Belutschistan - es handle sich um eine Frau und einen Mann, die im Auto in Belutschistan unterwegs gewesen seien, und um die erste Entführung von Schweizern in Pakistan. Die Schweizer Botschaft in Islamabad sei am Freitagabend über die Entführung informiert worden.
Das EDA ist nach eigenen Angaben in Kontakt mit den lokalen pakistanischen Behörden und den Familien der Entführten in der Schweiz.
EDA rät von Reisen ab
Das Aussendepartement (EDA) in Bern bildete unterdessen eine interdepartementale Task Force, die die Aktivitäten des Bundesamtes für Polizei (fedpol) und des Nachrichtendienstes des Bundes koordiniert. Geleitet wird sie vom Chef des Krisen Management Zentrums des EDA, Christian Dussey.
Das EDA rät «wegen verschiedener, hoher Risiken» von Touristen- und anderen nicht notwendigen Reisen nach Pakistan ab. Hingewiesen wird auf «das erhöhte Entführungsrisiko und die Gefahr von bewaffneten Überfällen» in Belutschistan, Sindh und im südlichen Punjab.
bg (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Entführtes Schweizer Paar soll noch leben
Dienstag, 26. Juli 2011 / 07:33:00
[ weiter ]
Die Schweizer Touristen in Hand der Taliban
Dienstag, 5. Juli 2011 / 14:32:00
[ weiter ]
Schweizer Geiseln offenbar nach Waziristan verschleppt
Sonntag, 3. Juli 2011 / 12:33:21
[ weiter ]
Schweizer Paar in Pakistan entführt
Freitag, 1. Juli 2011 / 18:36:00
[ weiter ]