Freitag, 3. Juni 2011 / 12:01:36
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Der Wettskandal zieht weitere Kreise
Der Wettskandal in Italien zieht weitere Kreise und erschüttert jetzt auch die höchste Liga. Die Staatsanwälte ermitteln wegen angeblich manipulierter Serie A-Spiele der abgelaufenen Saison. Die Spur führt auch in die Schweiz.
Ins Visier der Ermittler aus Cremona ist unter anderem das am 20. Februar ausgetragene Spiel FC Genua - AS Roma (4:3) geraten. Dabei wird ein römischer Fussballer der Manipulation verdächtigt, berichteten italienische Medien.
Der Versuch, das Serie-A-Spiel zwischen Inter Mailand und Lecce am 30. März zu manipulieren, scheiterte hingegen, berichteten die Ermittler. Allein der verhaftete frühere Nationalspieler Giuseppe Signori soll in diesem Fall 150'000 Euro verloren haben. Der in Bologna unter Hausarrest stehende Signori wies die Vorwürfe der Ermittler zurück. «Ich habe nichts zu verbergen. Ich habe immer gewettet, aber auf legale Weise, es wird sich bald alles klären», versicherte er.
Bangen um nächste Meisterschaft
Inzwischen wird auch die Mafia mit dem riesigen Wettskandal in Verbindung gebracht. Eine osteuropäische Gruppe mit kolossalen finanziellen Mitteln steckt laut den Staatsanwälten von Cremona hinter der Manipulationsaffäre, die das italienische Fussballsystem zittern lässt. Drahtzieher der Gruppe soll ein in der Schweiz lebender Slowake sein, ein guter Freund des ehemaligen Fussballers Mauro Bressan. Dieser wurde zusammen mit Signori am Mittwoch verhaftet.
Der italienische Verband bangt unterdessen um die nächste Meisterschaft. In den Skandal sind Fussballer von Serie B-Vereine verwickelt, die noch an Playoff-Partien für den Aufstieg in die Topliga teilnehmen müssen. Wegen der mutmasslichen Verwicklung von Atalanta-Captain Cristiano Doni in die Affäre könnte der Serie A-Aufstieg des lombardischen Vereins aus Bergamo gefährdet sein. Der Verband forderte von den ermittelnden Staatsanwälten die Dokumentation zum Skandal, um Massnahmen gegen mutmasslich verwickelte Spieler zu ergreifen.
fkl (Quelle: Si)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=494707
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