Mittwoch, 6. April 2011 / 14:09:00
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Die letzte Schlacht gegen Gbagbo
Paris - In der Elfenbeinküste hat der entscheidende Kampf um die Macht begonnen. In der Nähe der Residenz des abgewählten Präsidenten Laurent Gbagbo kam es am Mittwoch zu heftigen Gefechten.
Mehrere Versuche, Gbagbo mit Hilfe Frankreichs und der UNO zur Aufgabe und zum Gang ins Exil zu bewegen, waren gescheitert. Gbagbo verschanzte sich mit wenigen verbliebenen Anhängern in einem Bunker in der Wirtschafts-Metropole Abidjan.
Unter dem Einsatz schwerer Waffen griffen die Truppen des gewählten und international als Staatschef anerkannten Alassane Ouattara den Bunker an. Die Verteidiger der Anlage leisteten erbitterten Widerstand.
Dennoch gaben sich Ouattaras Truppen siegessicher. Ziel sei es, Gbagbo gefangen zu nehmen, erklärte eine Sprecherin Ouattaras. Es gebe die Anweisung, Gbagbo unverletzt aus der Residenz zu schaffen. Gbagbo-Anhänger dagegen behaupteten, es gebe Mordpläne gegen ihren Chef. Gbagbo weigert sich seit Ende November, die Macht zu übergeben.
Gbagbos Sprecher in Europa bemühte sich, den Angriff auf Gbagbos Residenz als eine ausländische Intervention darzustellen. Er erklärte, französische Soldaten hätten das Haus Gbagbos gestürmt. Der französische Militärsprecher Thierry Burkhard wies die Angaben entschieden zurück. Frankreich sei an dem Angriff auf das Gelände nicht beteiligt gewesen. Diplomaten unterstützten diese Angaben.
Verhandlungen gescheitert
Am Dienstag hatte Gbagbo einen Gesandten ausgeschickt, um mit ausländischen Botschaftern über Bedingungen für seinen Rücktritt zu verhandeln. Aus Diplomatenkreisen verlautete jedoch, Gbagbo habe damit offenbar nur Zeit gewinnen wollen.
Der französische Aussenminister Alain Juppé bestätigte am Mittwoch im Parlament, dass die Verhandlungen gescheitert sind. Die Gespräche habe UNO-Sonderbotschafter Choi Young-Jin geleitet. Gbagbo habe die Forderung Ouattaras, er müsse seine Wahlniederlage eingestehen, zurückgewiesen. Die Kämpfe um den Präsidentenpalast seien daher auf Anordnung Ouattaras wieder aufgenommen worden.
Immer mehr geben auf
Unterdessen legen Angehörige von Gbagbos Miliz immer häufiger die Waffen nieder. Augenzeugen sagten, dass Soldaten aus seinen Einheiten in der Nacht zu Mittwoch in eine Kirche in Abidjan gegangen seien und dort Uniformen ausgezogen und die Gewehre abgelegt hätten.
bert (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=486355
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