Montag, 27. Dezember 2010 / 13:48:21
Streikaufruf in Elfenbeinküste verhallt
Abidjan - In der Elfenbeinküste ist ein Aufruf der Partei des international als neuer Präsidenten anerkannte Alassane Ouattara zum Generalstreik weitgehend ungehört verhallt. Dies stellten mehrere AFP-Reporter vor Ort fest.
Die Strassen in der Metropole Abidjan waren durch den Berufsverkehr so verstopft wie sonst auch und überall öffneten Händler ihre Geschäfte. In dem Bezirk Koumassi im Süden der Stadt herrschte reges Treiben auf dem grossen Markt und auch Strassenhändler boten auf den Gehwegen ihre Waren an.
Lediglich in Bouaké im Zentrum des Landes folgten die Menschen dem Aufruf, Banken und der Markt der Stadt blieben geschlossen. Ouattaras Partei RHDP hatte am Sonntag ihre Anhänger dazu aufgerufen, ab Montag so lange nicht zur Arbeit gehen, bis der selbsternannte Staatschef Laurent Gbagbo zurücktritt.
«Wir lassen uns unseren Sieg nicht stehlen», hiess es in einer Mitteilung. Das Land befindet sich seit den Wahlen Ende November in einer schweren politischen Krise.
Nach der Abstimmung hatte die Wahlkommission Herausforderer Ouattara, der Verfassungsrat hingegen Amtsinhaber Gbagbo zum Sieger erklärt. Seitdem liefern sich beide Lager heftige Auseinandersetzungen.
Zuvor hatte Ouattara Unterstützung aus den USA erhalten. Im Machtkampf sich die US-Regierung hinter die Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) gestellt.
Die Vereinigten Staaten unterstützten die Bemühungen von ECOWAS, die «rechtmässigen Wahlergebisse» durchzusetzen und den «ehemaligen Präsidenten» Laurent Gbagbo zu einem Amtsverzicht zu bewegen, sagte Ben Rhodes, Sicherheitsberater von US-Präsident Barack Obama am Sonntag (Ortszeit) der Nachrichtenagentur AFP.
Die unabhängige Wahlkommission der Elfenbeinküste, die Vereinten Nationen, die Afrikanische Union und ECOWAS seien sich darüber einig, dass Herausforderer Alassane Ouattara die Wahl gewonnen habe.
sl (Quelle: sda)
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