Samstag, 18. Dezember 2010 / 21:07:00
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Serbien klagt Thaci nicht an
Belgrad - Die serbische Justiz will keine Anklage gegen den kosovarischen Regierungschef Hashim Thaci wegen der gegen ihn erhobenen Organhandel-Vorwürfe erheben.
Dies sagte der Sprecher der für Kriegsverbrechen zuständigen serbischen Staatsanwaltschaft, Bruno Vekaric, der Tageszeitung «Blic» (Samstagsausgabe).
Eine solche Anklage würde wie ein «politischer Prozess» aussehen. Die serbischen Behörden wollten aber bei der Aufklärung der Vorwürfe helfen. Belgrad habe «viele Beweisstücke in Sachen Organhandel», fügte Vekaric hinzu.
Belastender Bericht
Der Sonderberichterstatter des Europarats, der Tessiner FDP-Ständerat Dick Marty, hatte am Dienstag einen Bericht veröffentlicht, in dem er den gerade wiedergewählten kosovarischen Regierungschef Thaci und andere ehemaligen Führer der kosovarischen Befreiungsarmee UCK beschuldigt, zwischen 1998 und 2000 am Handel mit den Organen serbischer Gefangener beteiligt gewesen zu sein.
So sollen Gefangenen Organe entnommen worden sein, die auf dem internationalen Schwarzmarkt an ausländische Spitäler verkauft wurden. Thaci weist die Vorwürfe zurück.
Thacis Regierung hatte 2008 offiziell die Unabhängigkeit des Kosovo von Serbien erklärt. Dies wurde von Belgrad bisher nicht anerkannt.
bert (Quelle: sda)
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