Dienstag, 7. Dezember 2010 / 12:10:00
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Russische Satelliten stürzen ins Meer
Russland hat am Sonntag drei neue GLONASS-Satelliten gestartet - und bereits kurz nach dem Start wieder verloren. Ursprüngliches Ziel war die Vervollständigung des eigenen globalen Satellitennavigationssystems (Globalnaja Nawigazionnaja Sputnikowaja Sistema - GLONASS), wie die Raumfahrtagentur Roskosmos zum Start der Satelliten mitgeteilt hatte.
Die schwere «Proton-M»-Trägerrakete sei am Sonntag um 11:25 Uhr schweizer Zeit vom Kosmodrom Baikonur (Kasachstan) aufgestiegen, stürzte aber kurz darauf aus noch ungeklärter Ursache in den Pazifik. Behörden sprachen von einer «unvorhergesehenen Situation», ohne Details zu nennen. Der Zwischenfall gilt als Rückschlag für Russland, das mit GLONASS dem amerikanischen Navigationssystem GPS Konkurrenz machen will.
Medwedjew will die Verantwortlichen finden
Russlands Präsident Dmitri Medwedjew hat unterdessen eine Untersuchung der Ursachen angeordnet. Zugleich forderte er, dass ihm die für den Fehlschlag Verantwortlichen genannt werden, berichtet die Raumfahrtagentur Roskosmos am Montag. Ausserdem seien die Generalstaatsanwaltschaft und die Kontrollabteilung der Administration des Präsidenten beauftragt worden, die Ausgaben für das Weltraumprogramm zu überprüfen, heisst es weiter unter Berufung auf den Pressedienst des Kreml.
Die neuen Satelliten mit einer Masse von je 1415 Kilogramm und einer Lebensdauer von sieben Jahren hätten ursprünglich in etwa sechs Wochen in Dienst gestellt werden sollen, wie Roskosmos-Chef Anatoli Perminow vorab mitgeteilt hatte. Ein Mitarbeiter des russischen Verteidigungsministeriums sagte, dass die Satellitenflotte trotzdem bald vervollständigt werden solle.
GLONASS dient derzeit vor allem zivilen Zwecken
Derzeit werden die bereits im Orbit befindlichen Satelliten, deren Datenqualität der ihrer amerikanischen Pendants in nichts nachstehen soll, vorrangig für die Steuerung des öffentlichen Transports sowie für die Feuerwehr und die Rettungsdienste genutzt.
Mit Stichtag 4. Dezember hatte Russland 26 GLONASS-Satelliten in der Umlaufbahn. 20 davon waren in Betrieb, vier befanden sich in Wartung und zwei in Reserve. Die Satelliten umkreisen die Erde in rund 19'100 Kilometern Höhe auf drei verschiedenen Ebenen.
Marc Kessler (Quelle: teltarif.ch)
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