Dienstag, 16. November 2010 / 14:28:00
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BaZ-Verleger Wagner verspricht journalistische Unabhängigkeit
Basel - Nach dem Wirbel um Christoph Blochers Beratungsmandat für die Basler Zeitung Medien-Gruppe (BZM) hat BaZ-Verleger Martin Wagner am Dienstag zu einem warnenden Offenen Brief der Redaktion Stellung genommen. Er garantiere die journalistische Unabhängigkeit.
Die Redaktion der «Basler Zeitung» (BaZ) traf sich am Dienstagmorgen mit Wagner zu einer Aussprache, nachdem sie am Montag in einem offenen Brief Fragen und Forderungen gestellt sowie Antworten verlangt hatte. Ein Redaktionssprecher stellte ein Communiqué für den späteren Nachmittag in Aussicht.
«Rein industrielle» Beratung
Wagner sagte gegenüber der Nachrichtenagentur SDA, Blocher leiste mit seiner Robinvest AG eine «rein industrielle» Beratung und nehme nicht auf Zeitungsinhalte Einfluss. Das BZM-Druckzentrum brauche mehr Auslastung, und die Tochter Birkhäuser+GBC wolle in lukrative Nischen vorstossen - da setze die Beratung an.
Sein Interesse als Verleger sei, eine «respektable Rendite» zu erzielen, um dem zuletzt defizitären Unternehmen eine Zukunft zu geben. Details wollte Wagner nicht preisgeben; die Budgetierung sei noch nicht abgeschlossen. Wegen der Umstellung vom Abschluss Mitte Jahr auf Ende Jahr seien keine aktuellen Gewinnzahlen erhältlich.
Wagner stellt sich hinter Somm
Das Eigentum sei seit der BZM-Übernahme im Februar unverändert: Er halte einen Viertel an der Holding, Tito Tettamanti drei. Weil sich nichts geändert habe, sehe er auch keinen Grund, Chefredaktor Markus Somm in Frage zu stellen. Blocher-Biograf Somm war vorher «Weltwoche»-Vizechefredaktor gewesen.
Wagner sieht den Wirbel nach einem Artikel der «NZZ am Sonntag» zum Blocher-Mandat als Angriff auf die BaZ: Habe das BaZ-Modell einer unabhängigen regionalen Tageszeitung Erfolg, lägen Mantel- und Konzern-Modelle anderer Verlage falsch. Die BaZ sei «mit Verdächtigungen konfrontiert», liefere aber täglich den Gegenbeweis.
Eine Einflussnahme auf die BaZ durch Christoph Blocher stellte Wagner explizit in Abrede. Wer solches feststelle, solle das bitte belegen und sich bei ihm, Wagner, melden - dann werde er handeln.
ade (Quelle: sda)
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