Donnerstag, 14. Oktober 2010 / 13:38:14
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Vorwürfe gegen Timoschenko: Betrug und Geldwäsche
Kiew - Die ehemalige ukrainische Ministerpräsidentin Julia Timoschenko soll während ihrer Regierungszeit fast 360 Millionen Euro unterschlagen haben. Das geht aus einem Bericht amerikanischer Juristen und Wirtschaftsprüfer hervor.
Präsident Viktor Janukowitsch hatte die Experten mit der Überprüfung der Aktivitäten Timoschenkos von 2008 bis Anfang dieses Jahres beauftragt. Es gebe Beweise für den Missbrauch von Steuergeldern und Betrug auf Regierungsebene, erklärten die Wirtschaftsprüfer am Donnerstag.
So soll die ehemalige ukrainische Regierung 100 Millionen Euro für deutsche Minivans ausgegeben haben, die eigentlich dem Gesundheitsministerium zur Verfügung gestellt werden sollten, von Timoschenko aber für ihren Wahlkampf genutzt wurden.
Verkauf von Emissionszertifikaten
200 Millionen Euro, die Timoschenkos Kabinett aus dem Verkauf von Emissionszertifikaten im Rahmen des Kyoto-Protokolls erhielt, seien nicht wie vorgeschrieben in Umweltprojekte, sondern in den Pensionsfonds investiert worden.
17 Millionen Euro seien für Zucker ausgegeben worden, der nie an die Ukraine geliefert wurde. 32 Millionen Euro seien im Rahmen von Einfuhren von Impfstoffen und medizinischer Ausrüstung unterschlagen worden, hiess es.
Inkompetenter Wirtschaftsprüfer
Timoschenkos Berater Hryhoriy Nemyria bezeichnete die Untersuchungen als politisch motiviert und die Wirtschaftsprüfer als inkompetent. Timoschenko unterlag Anfang Februar in der Stichwahl um die Präsidentschaft dem prorussischen Präsidenten Janukowitsch.
Einem Gewährsmann der amtierenden Regierung zufolge kostete die Untersuchung den ukrainischen Steuerzahler 1,4 Millionen Euro.
ade (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=460205
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