Freitag, 17. September 2010 / 10:55:27
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Symbol-Wildwuchs in den Regalen
Der kleine Küchenärger: Zwischen Abfall- und Recyclingverpackungen Plastik- und Pet-Gefässen, Alu und Nicht-Alu, ist oft kaum zu unterscheiden.
Ein Augenschein in den Supermärkten der Detailhändler zeigt einen wahren Wildwuchs von Symbolen, die kaum unterschieden werden können. Ein Dickicht von Signeten schmückt die Produkte in den Regalen.
Da prangt auf der Etikette des Shampoos ein blaues kleines Chreisli mit Rundpfeil im Uhrzeigersinn. Das sieht vermeintlich nach Pet-Recycling aus, ist aber in Wirklichkeit der «grüne Punkt», der in der EU anzeigt, dass eine vorgezogene Abfallgebühr bezahlt wurde: Ohne jede Bedeutung in der Schweiz.
Verwirrung um den «Grünen Punkt»
Ein verwirrendes Kapitel sind auch die Kaffee-Säcklein, die sich wie Alu anfühlen. Bei der Migros findet sich darauf wieder der ominöse grüne Punkt, nur schwarz gedruckt: Gehört in den Abfall. Hier hilft der Knick-Test: Bleib der Knick, ist’s Alu, sonst ist’s Müll.
Migros will den grünen Punkt in nächster Zeit entfernen. Es handle sich um Produkte, die auch für den Export in die EU bestimmt waren, hiess es beim orangen Riesen.
PE oder PET
Etwas transparenter ist Konkurrent Coop, der auf vielen Produkten ehrlicherweise den Abfallsack abbildet: Klare Sache, das ist Müll.
Doch auch Coop sorgt für Verwirrung. Beim Bifidus Fläschen zum Beispiel glänzt die Aufschrift PE. Sie ist kaum zu unterscheiden vom offiziellen Pet-Signet.
Nicht besser das Pflaumen-Plastikkörbchen, wo rückseitig ein P-ähnliches Symbol eingraviert ist. Der Laie wirft’s wohl in die Pet-Sammlung. Das ist falsch, denn nur Verpackungen mit der offiziellen PET-Aufschrift im Dreieck gehören in die Pet-Sammlung.
Die weissen PE-Milchflaschen aus Polyethylen könnte man eigentlich in die Verkaufsstellen der Grossverteiler zurückbringen. PE steht für Polyethylen. Nur weiss das kaum jemand: Kein Marketing-Thema für die Grossverteiler.
Recycling von Getränkekarton geplant
Die Bio-Milch-Tetrapackungen bei Coop sind zusätzlich zwar mit dem nachhaltigen Kartonlabel FSC zertifiziert, müssen leider aber noch immer in den Abfallkübel. Das könnte sich aber bald ändern.
Tetra Pak will nämlich ab dem nächsten Jahr mit dem Getränkekarton-Recycling in der Schweiz starten, was in Ländern wie Deutschland, Österreich und Spanien bereits gang und gäbe ist. Zu diesem Zweck wurde die IG Getränkekarton-Recycling gegründet. Dagegen wird kaum jemand etwas einzuwenden haben.
Harald Tappeiner (Quelle: news.ch)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=455999
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