Donnerstag, 9. September 2010 / 08:27:06
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Chile: Grosse Fortschritte bei der Rettung der Bergleute
Santiago de Chile - Es geht rasant vorwärts mit den Bohrarbeiten zur Rettung der verschütteten chilenischen Bergleute. Die zweite Maschine hat in nur 24 Stunden 150 Meter geschafft.
Einer der zur Rettung der 33 in einer chilenischen Mine eingeschlossenen Bergleute eingesetzten Bohrer ist bereits bis in eine Tiefe von 268 Metern vorgedrungen. Die als zweiter Bohrer in Betrieb genommene Bohrmaschine «T-130» habe allein in den vergangenen 24 Stunden einen Fortschritt von 150 Metern gemacht, sagte der Einsatzleiter der Rettungsbohrungen, Andres Sougarret, am Mittwoch.
Die Bergleute sitzen seit über einem Monat in einer Tiefe von 700 Metern in der Kupfer- und Goldmine in Copiapo fest. Der seit Sonntag eingesetzte Bohrer überholte den Angaben zufolge inzwischen die zuerst in Betrieb genommene Bohrmaschine «Strata 950», die bislang bis in eine Tiefe von 141 Metern gebohrt hat.
Schnellere Befreiung
Der «T-130» befinde sich aber erst auf seiner ersten Etappe, dämpfte Sougarret Hoffnungen auf eine schnellere Befreiung der 33 Kumpel. Der Bohrer soll in einem ersten Durchgang einen bereits bestehenden Versorgungsschacht bis in eine Tiefe von 630 Metern von derzeit zwölf Zentimetern Durchmesser auf 30 Zentimeter Durchmesser erweitern.
In einem zweiten Schritt soll der Bohrer den Schacht dann auf bis zu 70 Zentimeter erweitern. Die Befreiung der Bergleute kann sich nach Einschätzung der Rettungskräfte bis Dezember hinziehen.
Geräusche von Bohrarbeiten
Die Bergleute konnten unterdessen bereits Geräusche von den Bohrarbeiten hören. «Sie sind glücklich, weil sie merken, dass es vorangeht», sagte Ingenieur Rene Aguilar.
Zwei der Bergleute müssen mit Medikamenten behandelt werden. Einer der Bergleute erhält Antibiotika wegen starker Zahnschmerzen, der andere wird wegen erhöhten Blutdrucks behandelt, wie die Rettungskräfte mitteilten. Der Arbeiter litt demnach bereits vor dem Unglück unter erhöhtem Blutdruck.
Willkommene Abwechslung
Eine willkommene Abwechslung sollte den Bergleuten am Nachmittag geboten werden: Ein Freundschaftsspiel zwischen der chilenischen Nationalmannschaft und der Auswahl aus der Ukraine sollte über eine Fiberglasleitung live in die Rettungskammer übertragen werden, in der sich die Bergleute aufhalten.
Das dürfte vor allem einen der Bergleute erfreuen: Franklin Lobos war Anfang der 1980er-Jahre selbst international spielender Profifussballer. Über das Kommunikationssystem hatten die Bergleute bereits Kontakt mit ihren Angehörigen aufnehmen können.
ade (Quelle: sda)
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