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Nicolas Hayek bei einem Interview.

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Endless Summer Sazanami

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Dienstag, 29. Juni 2010 / 10:09:42

Visionär mit Bodenhaftung

Nicolas G. Hayek ist tot. Mit ihm starb – und das wird für lange Zeit sein Vermächtnis bleiben – der Mann, der mit der Swatch die Schweizer Uhrenindustrie gerettet hat.

Die Geschichte, wie er die hiesige Traditionsindustrie gegen die japanische Übermacht organisiert und diese dann mit deren eigenen Mitteln geschlagen hat, ist zurecht Legende geworden.

Plastikuhren zu 50 Franken, ausgerüstet mit einem Quarzwerk, gefertigt mit dem Ziel, dem Konsumenten Qualität, Design und Lebensfreude ums Handgelenk zu schnallen, das war ein Konzept, dass noch ein Jahr vor der Vorstellung der Swatch niemand mit der Schweiz in Verbindung gebracht hätte. Und noch viel weniger hätte irgend einer gedacht, dass so etwas ein Erfolg werden könnte.

Die meisten Visionäre scheitern an der Realität. Ein Visionär, der noch zu Lebzeiten Erfolg hat, muss deshalb ganz spezielle Qualitäten haben: Unbändige Energie, die Fähigkeit nicht nur das Ziel, sondern auch den Weg dort hin zu finden, die Stromschnellen und Klippen noch vor dem Ablegen zu kennen und schon zu wissen, wie diese umschifft werden können. Aber vor allem muss er andere davon überzeugen, diesen Weg mit ihm zu begehen.

Mitreissende kindliche Begeisterung

Hayek hatte all diese Qualitäten. Ein ehemaliger Mitarbeiter in seinem Stab sagte: «Hayek füllte bei seinen Auftritten den Raum mit seiner Aura und seine Message wurde von allen verstanden.» Dabei riss er die Mitarbeiter mit seiner (wie er dies auch von sich selbst sagte) kindlichen Begeisterung mit, konnte väterlich sein und – wie jeder gute Vaterfigur – auch fordernd. Es war aber vor allem sein Enthusiasmus, der Mitarbeiter mitriss.

Legendär sein Treffen mit dem Direktor von Motorola. Als es um die Robustheit der Produkte ging, schleuderte Hayek seine Swatch an die Decke. Die Uhr blieb unversehrt und er zog sie wieder an. Der Motorola-Boss schmiss darauf sein Startac-Handy an die Decke, das sich dabei zwar von der Batterie trennte und einen Riss im Gehäuse erlitt, aber zu aller Freude immer noch einwandfrei funktionierte. Das Loch, dass diese ballistisch Übung in der Decke hinterliess, wurde lange nicht repariert und von Hayek gerne Besuchern gezeigt.

Die mit der Swatch eingeführten Montage-Techniken und Marketinggedanken werden noch heute in verschiedensten Industrien von Uhren über Handys bis zu Autos eingesetzt. Modulare Baugruppen und Plattformstrategien bestimmen die heutige Industrie.

Scheinbar gescheiterte Visionen werden heute Realität

Sogar dort wo er mit seinen Visionen scheiterte, zeigt sich heute, dass er eigentlich recht hatte. Als das Projekt des Elektro-Swatch-Autos nach Querelen mit der Auto-Industrie und Kompatibilitäts-Problemen wegen Konstruktionsänderungen fallen gelassen wurde und daraus der Benzin- und Diesel-getriebene Smart wurde, sahen dies viele als ein Beweis dafür, dass auch Hayek mit seinen Visionen daneben liegen kann. Heute laufen elektrische Smarts in einer Testflotte und die nächste Generation wird als E-Car verkauft werden...

Hayek war ein Visionär mit Bodenhaftung, ein Motivator, ein sozialer Unternehmer, dessen Entscheide ökonomisch brillant und menschlich waren. Er war die fleischgewordene Antithese zu den Technokraten, die behaupten, Erfolge seien reine Kalkulationssache. Hayek war der Prototyp des Unternehmers, den die Schweiz – den jedes Land – brauchen könnte, in einer Zeit, wo Mutlosigkeit mit gesundem Menschenverstand verwechselt wird. Er wird unserem Land fehlen.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=445652

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Foto: hpgruesen (Pixabay License)

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