«Die extrem trockene Luft macht uns zu schaffen»

Holland hat nun seit 20 Spielen nicht mehr verloren. Ihre Equipe wird von Experten sehr hoch eingeschätzt. Entsprechend defensiv und destruktiv spielen Ihre Gegner. Sah man deshalb kein Spektakel?

Rafael van der Vaart: «Es ist so oder so schwierig, ein erstes Spiel zu gewinnen. Das gelang uns glücklicherweise. Aber wir zeigten kein überragendes Spiel. Wir müssen viele Dinge besser machen, das ist ganz klar.»

Die Öffentlichkeit, vor allem jene aus Holland, erwartet von der «Elftal» aber immer Zauber-Fussball.

Van der Vaart: «Ja, vor zwei Jahren haben wir an der EM super begonnen und dann am Ende nichts gewonnen. Vielleicht ist es besser, wir starten so wie heute zu einer Endrunde.»

Werden die nächsten Spiele ähnlich verlaufen? Erwarten Sie, dass Kamerun und Japan Ihrer Mannschaft mit einer ähnlich defensiven Taktik wie Dänen begegnen wird?

Van der Vaart: «Das ist durchaus möglich. Aber heute waren auch andere Faktoren entscheidend. Der extrem trockene Platz und die Luft erschwerten uns das Leben. Nach fünf Minuten hatten wir alle einen trockenen Mund und mussten unglaublich viel Wasser trinken.»

Sie haben vorher das frühe EM-Out (im Viertelfinal gegen die Russen) angesprochen. Läuft es 2010 umgekehrt?

Van der Vaart: «Es war ja für den Anfang okay. Aber wie ich es schon sagte, wir müssen hier noch bedeutend besser spielen, um an dieser WM weit zu kommen. Aber es ich glaube, wir werden das schon schaffen.»

Werden Sie bitte etwas konkreter. In welchem Bereich muss sich Holland vor allem steigern?

Van der Vaart: «Wir müssen etwas mehr nach vorne spielen und uns etwas mehr zutrauen. Wir sollten weniger Angst haben, den Ball von hinten heraus zwischen die gegnerischen Linien zu spielen. Aber eben, es wird in Zukunft besser klappen, ich bin zuversichtlich.»

Ein Eigentor hat den Dänen das Genick gebrochen.

«Es war für sie ein schwieriger Moment, aber für uns natürlich ideal.»

Holland ist nun so gestartet, wie es in Ihrer Heimat alle erwartet haben. Die Ansprüche sind maximal. Wie gehen Sie damit um? Schwarz oder weiss? Dazwischen gibt es für die Fans nichts.

Van der Vaart: «Das ist bei uns so, ja. Wir sind zwar ein kleines Land, aber wir haben immer eine gute Mannschaft. Die Leute erwarten von uns ganz einfach immer, dass wir weit kommen. Ich hoffe, wir bekommen es hin.»

Ein grosser Name fehlte heute noch. Wie geht es Arjen Robben?

Van der Vaart: «Es geht ihm ganz gut. Er hat gestern wieder angefangen, ein bisschen zu trainieren. Ich denke, dass er im dritten Gruppenspiel dabei sein kann.»

von Sven Schoch, Johannesburg (Quelle: Si)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=444098

In Verbindung stehende Artikel: