Mittwoch, 9. Juni 2010 / 14:00:12
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Grossrazzia gegen Strassenstrich in Zürich
In einer gezielten Aktion gegen den organisierten Menschenhandel haben Stadt- und Kantonspolizei Zürich an mehreren Örtlichkeiten 14 Personen festgenommen.
Zum gleichen Zeitpunkt wurden zwei weitere Personen in Ungarn verhaftet.
Den Verhafteten wird Menschenhandel vorgeworfen. In jüngster Zeit gingen im Zürcher Stadtkreis fünf Klagen gegen die zunehmendene Strassenprostitution am Sihlquai ein.
Im Raum steht der Verdacht, dass die Frauen nicht aus freiem Willen der Prostitution nachgegangen sind, erklärte Stadtpolizei-Sprecherin Judith Hödl. Es handle sich um die erste grosse Aktion gegen die Strassenprostitution in diesem Jahr.
Umfangreiche Ermittlungen
Der Intervention vom Dienstagvormittag gingen laut Polizei umfangreiche Ermittlungen voraus. Gestützt auf die dadurch gewonnenen Erkenntnisse wurden an mehreren Örtlichkeiten im Kreis 4 Kontrollen und Hausdurchsuchungen durchgeführt. Dabei wurden 14 Personen, darunter auch zwei Frauen, im Alter zwischen 18 und 47 Jahren, festgenommen. 13 der Verhafteten stammen aus Ungarn, eine Person aus Rumänien.
Ihnen wird vorgeworfen, eine grössere noch nicht genauer bekannte Anzahl von Frauen in die Schweiz gebracht und im Strassenstrich eingesetzt zu haben. Im Vordergrund stehen die Tatbestände Menschenhandel sowie Förderung der Prostitution.
22 mutmassliche Opfer, alles Frauen aus Ungarn sowie eine Rumänin, im Alter zwischen 18 und 32 Jahren, wurden an den verschiedenen Örtlichkeiten angetroffen und für Befragungen mitgenommen. Danach wurden sie an eine spezialisierte Opferhilfestelle vermittelt.
Koordination mit Bundeskriminalpolizei
Acht der verhafteten Personen wurden nach ersten Befragungen der Staatsanwaltschaft Zürich zugeführt. Alle anderen Festgenommenen befinden sich zwischenzeitlich wieder auf freiem Fuss. Die beiden in Ungarn festgenommenen Beschuldigten, ein 37-jähriger Mann und eine 44-jährige Frau, wurden in Haft genommen.
Nebst verschiedenen Abteilungen der Stadtpolizei Zürich waren auch Angehörige der Kantonspolizei Zürich an der Aktion und den Ermittlungen beteiligt. Zudem wurde die Aktion durch einen Koordinationsbeitrag der Bundeskriminalpolizei im fedpol unterstützt.
ht/news.ch (Quelle: pd)
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