Mittwoch, 2. Juni 2010 / 19:17:33
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Ständerat bläst gegen den Wolf zur Jagd
Bern - In der Schweiz sollen Jäger den Wolf wieder aufs Korn nehmen dürfen. Der Ständerat hat gegen den Willen des Bundesrats einer Motion zugestimmt, die eine Aufhebung des Schutzes für den Wolf fordert.
So soll der Bundesrat gegenüber dem europäischen Übereinkommen zum Schutz von Wildtieren, der sogenannten Berner Konvention, einen entsprechenden Vorbehalt anmelden.
Motionär Jean-René Fournier (CVP/VS), der als Walliser Regierungsrat einen gefrässigen Wolf zum Abschuss freigegeben und danach ausgestopft in sein Büro gestellt hatte, zeichnete ein schwarzes Bild über das Treiben der Wölfe in der Schweiz.
Heute seien in der Schweiz nicht mehr vereinzelt Wölfe unterwegs, heute seien es bereits Meuten. Pro Jahr verzehre eine solche Meute 15 bis 20 Tonnen Fleisch. Mit diesen Raubzügen sorgten sie vor allem in den Berggebieten für viel Schaden.
Überleben des Wolfes nicht gefährdet
So habe die Präsenz des Wolfes die Bedingungen für die Viehwirtschaft erschwert und verteuert. Mancherorts werde deswegen darüber diskutiert, die Alpbewirtschaftung aufzugeben. Nichts nützen würden auch die teuren Schutzmassnahmen, die zudem wegen aggressiver Herdenhunde in Konflikt mit dem Tourismus stünden.
Fournier wurde in seinem Begehren von mehreren Vertretern der Bergkantone unterstützt. Das Überleben des Wolfes sei heute in Europa nicht mehr gefährdet. Deshalb brauche es in der Schweiz den Schutz nicht.
Dick Marty: Scheues, seltenes Tier
Als einziger Vertreter eines Bergkantons mit Wolfspräsenz widersprach der Tessiner Dick Marty, der die emotionalen Voten als übertrieben abtat. Sie beträfen ein scheues Tier, das hierzulande wenig zahlreich vorkomme.
Auch Bundesrat Moritz Leuenberger plädierte gegen die Motion. Er teile deren Stossrichtung. Der Bundesrat habe die Stimmen der Betroffenen gehört und ernst genommen, sagte er mit Verweis auf das mit den Kantonen neu ausgehandelte Konzept über den erleichterten Abschuss von Wölfen, die viele Nutztiere rissen.
fest (Quelle: sda)
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