Warum Jörg Kachelmann sitzt und Carl Hirschmann reist

Auch das Leben der Promis ist nicht immer rosarot. Für Jörg Kachelmann ist es momentan wohl eher pechschwarz. Das Kartenhaus, das sich der Meteorologe aufgebaut hat, fiel in den letzten Wochen in sich zusammen.

Neben dem Vergewaltigungsvorwurf kam auch das Doppelleben des Wetterfroschs ans Licht. Er soll neben seiner Frau in Kanada auch eine Lebensgefährtin in Deutschland gehabt haben, der er die Ehe versprochen habe.

Verhaftung und Anklage

Am 20. März wurde Kachelmann in Mannheim verhaftet. Vorwurf: Anzeige wegen Vergewaltigung. Seither ist der Moderator in Untersuchungshaft und letzte Woche erhob die Staatsanwaltschaft Mannheim Anklage gegen den Wettermoderator.

Er soll seine ehemalige Lebensgefährtin zum Sex gezwungen und sie mit einem Messer bedroht haben. Die Entlassung aus der U-Haft stand nie wirklich zur Debatte. Laut Mannheimer Staatsanwaltschaft war für die Beantragung und den Erlass des «Haftbefehls wegen dringenden Tatverdachts und Fluchtgefahr» massgeblich.

Ferien für eine Halbe Million Franken

Anders sieht es bei Milliardärssohn Carl Hirschmann aus. Der Goldjunge kann trotz mehrerer laufenden Verfahren seine Freiheit geniessen. Ja, der Clubbesitzer durfte sogar für eine Woche die Schweiz verlassen und in St. Tropez die Sonne geniessen. Der Preis dafür: 500'000 Franken Kaution.

Obwohl Carl Hirschmann das Wasser bis zum Hals steht und er wegen seiner laufenden Verfahren mit bis zu 15 Jahren Haft rechnen muss, geht es seinem Club «Saint Germain» bestens.

Wie Recherchen des «Tagesanzeigers» zeigten, schert sich im «Saint Germain» niemand um die Vorwürfe gegen den Besitzer. Nicht so bei Jörg Kachelmann. Seine Firma «Meteomedia» leidet unter den negativen Schlagzeilen.

Warum diese ungleiche Behandlung? Obwohl Carl Hirschmann bei den Behörden kein unbeschriebenes Blatt ist, wurde der Partyveranstalter freigelassen. Jörg Kachelmann hingegen schmort in Deutschland. «Bei Herrn Hirschmann dürfte keine Kollusionsgefahr mehr vorliegen», sagt Marco Bivetti, Rechtsanwalt aus St.Gallen.

  Bis zu 15 Jahre Haft

«Mit Jörg Kachelmann wird heftig umgegangen», so Marco Bivetti. «Aber erst wenn Flucht- und Verdunkelungsgefahr verneint werden können. Dann kann in Bezug auf die Fluchtgefahr durchaus auch mit einer Ausreisesperre, Ausweisentzug und/oder Zahlung einer Kaution geschehen», erklärt Bivetti weiter.

Eng wird es für beide werden, denn sowohl Carl Hirschmann als auf Jörg Kachelmann müssten bei einer Verurteilung mit einer Haftstrafe von bis zu 15 Jahren rechnen.

Seraina Lutz (Quelle: news.ch)

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