Deichbrüche in Polen - Flutwelle walzt nach Norden

Mehrere Ortschaften am linken Ufer des Flusses wurden überflutet, 160 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden.

Durch den Deichbruch sind nach offiziellen Angaben die Gemeinden Slubice und Gabin mit insgesamt 2500 Menschen gefährdet. Die Behörden schickten in die Krisenregion zusätzliche Feuerwehrleute und Soldaten.

Der Hochwasserscheitel der Weichsel passierte Warschau, der Scheitel der Oder floss durch Breslau im Südwesten des Landes. In Breslau stand seit Samstag der Stadtteil Kozanow teilweise unter Wasser.

Das Wasser stand bis zu einer Höhe von zwei Metern. Tausende Menschen mussten stundenlang ohne Strom auskommen.

Keine Entspannung in Warschau

In Warschau fiel am Vormittag der Weichsel-Pegel um 23 Zentimeter gegenüber dem Höchststand 7,79 Meter vom Vortag. Laut Stadtbehörden kann aber von einer Entspannung noch keine Rede sein. In der Nähe des Hafens Praga brach ein Deich.

Der Hochwasserscheitel gilt als extrem lang und soll erst am Dienstag nach Norden abfliessen. Befürchtet wird ein Durchsickern des Wassers durch schwammig gewordene Deiche.

Bürgermeisterin Hanna Gronkiewicz-Waltz ordnete die Schliessung der Schulen und Kindergärten in besonders bedrohten Stadtteilen Warschaus an. In der Nacht wurden 120'000 neue Sandsäcke in die Hauptstadt gebracht.

Unaufhaltsame Bedrohung

Nach Angaben des Hydrometeorologischen Instituts in Warschau (IMGW) bewegt sich der Hochwasserscheitel auf der Oder langsamer als erwartet. In Slubice an der deutsch-polnischen Grenze sei er erst in der Nacht auf den kommenden Samstag zu erwarten, sagte IMGW-Direktor Mieczyslaw Ostojski.

Im deutschen Bundesland Brandenburg war die Hochwasserlage an der Oder weitgehend unverändert. Zwar verzeichnete das brandenburgische Landesumweltamt steigende Pegelstände, die niedrigste Alarmstufe 1 galt jedoch weiterhin nur an einem 28 Kilometer langen Flussabschnitt in der Uckermark, nahe der Stadt Schwedt.

bert (Quelle: sda)

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