Donnerstag, 22. April 2010 / 11:21:29
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Rückzug aus Afghanistan wäre verantwortungslos
Berlin - Bundeskanzlerin Angela Merkel will die Bundeswehr auch nach dem Tod von sieben deutschen Soldaten innerhalb von zwei Wochen in Afghanistan belassen. «Wer heute einen sofortigen Rückzug fordert, der handelt unverantwortlich», sagte Merkel in ihrer Regierungserklärung vor dem Bundestag.
Nicht nur würde Afghanistan in Chaos und Anarchie versinken, auch die Folgen für die internationale Gemeinschaft und die Bündnisse, in denen Deutschland Verantwortung trage, wären unabsehbar, sagte Merkel.
In ständiger Angst
Merkel würdigte in ihrer Rede die bei Gefechten und Anschlägen getöteten Bundeswehr-Soldaten. Diese hätten «den höchsten Preis» gezahlt, um ihre Mitbürger in Deutschland vor möglichen Terroranschlägen zu schützen. Die Soldaten in Afghanistan lebten in ständiger Angst um ihr Leben, «damit wir in Deutschland nicht in Angst leben müssen».
Am Donnerstag vergangener Woche waren vier deutsche Soldaten getötet worden, am Karfreitag starben drei Bundeswehrsoldaten im Einsatz in Afghanistan. In der grössten Oppositionspartei SPD mehren sich seither die Stimmen, die einen Rückzug aus Afghanistan fordern.
Merkel äusserte Verständnis dafür, dass die meisten Soldaten das, was sie täglich in Afghanistan erlebten, als «Bürgerkrieg» oder «Krieg» bezeichneten.
Die Einstufung des Einsatzes der Bundeswehr im Norden Afghanistan als «bewaffneten Konflikt im Sinne des humanitären Völkerrechts» verharmlose aber nicht dessen Gefahren: «Niemand von uns verharmlost das Leid, das der Einsatz bei den Soldaten und ihren Familien, aber auch bei den Angehörigen ziviler afghanischer Opfer auslöst.»
zel (Quelle: sda)
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