«Mars Express» so nah wie noch nie am Marsmond Phobos
Paris - Die europäische Raumsonde «Mars Express» ist so nah wie nie zuvor an den Marsmond Phobos herangeflogen. Der unbemannte Flugkörper näherte sich dem rätselhaften Trabanten des Roten Planeten in der Nacht bis auf 67 Kilometer.
Dabei bestand nach Angaben der Europäischen Weltraumorganisation ESA erstmals die Möglichkeit, das Schwerefeld von Phobos zu vermessen.
«Ich bin sehr glücklich, dass alles so gut läuft», kommentierte ESA-Wissenschaftler Gerhard Schwehm das erfolgreiche Manöver. Der Flug der Sonde sei eine grossartige Gelegenheit gewesen, mehr über die innere Struktur von Phobos herauszufinden.
Neue Erkenntnisse über Ursprung des Mondes
Forscher erhoffen sich von den gesammelten Daten auch neue Erkenntnisse über den Ursprung des derzeit mehr als 100 Millionen Kilometer entfernten Mondes. Bei Phobos handelt es sich vermutlich um einen Asteroiden aus der frühen Entstehungsperiode des Planeten, der von der Mars-Gravitation «eingefangen» wurde.
Es gibt allerdings auch andere Thesen. Demnach könnte sich Phobos auch gleichzeitig mit dem Mars gebildet haben - oder er entstand nach dem Mars aus Bruchstücken, die beim Einschlag eines grossen Meteoriten auf dem Roten Planeten in die Umlaufbahn geschleudert wurden.
Neue Aufnahmen
Weil sich der 2003 gestartete Orbiter «Mars Express» dem mysteriösen Weltraumbrocken von der Nachtseite her näherte, konnte die hochauflösende Stereokamera der Sonde in der Nacht keine Fotos machen. Dies ist aber bei weiteren Vorbeiflügen in einigen Tagen möglich.
Die Kamera soll dann unter anderem Aufnahmen von den Orten machen, die für die russische Mission «Phobos-Grunt» als Landestellen vorgeschlagen sind. Sie soll 2011 oder 2012 starten.
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