Sonntag, 28. Februar 2010 / 17:43:14
Über 50 Tote bei Unwettern in Europa
Rennes/Madrid/Lissabon - Das Sturmtief «Xynthia» hat im westlichen Europa schwere Schäden angerichtet und mindestens 53 Menschen das Leben gekostet. 45 davon starben in Frankreich. Dort brachte «Xynthia» das schwerste Unwetter seit über zehn Jahren: Für eine Million Menschen fiel der Strom aus.
«Xynthia» zog mit Windgeschwindigkeiten von 150 Kilometern pro Stunde über Frankreich hinweg und sorgte an den Küsten für acht Meter hohe Wellen. An der Atlantikküste ertranken mehrere Menschen.
In mehreren Regionen kam es zu Überschwemmungen. Im westlichen Département Vendée, wo 29 Menschen starben, flüchteten sich viele Menschen auf die Dächer ihrer Häuser. Zahlreiche Bäume stürzten um.
Am Eiffelturm in Paris erreichte der Sturm einem Radiobericht zufolge Spitzengeschwindigkeiten von 175 Kilometern pro Stunde. Allein Air France strich rund 100 Flüge am Pariser Flughafen Roissy.
In den Pyrenäen stürzten Felsbrocken auf die Strassen. Die Grenze zu Spanien wurde zeitweise geschlossen.
Von Portugal nach Deutschland
In Portugal und Nordspanien hatte sich «Xynthia» zuerst ausgetobt. Dort hatten die Orkanböen in der Nacht auf Sonntag Geschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern erreicht. In Spanien kamen mindestens drei Menschen beim Sturm ums Leben. In Portugal wurde ein Zehnjähriger von einem herunterfallenden Ast erschlagen.
«Xynthia» hatte sich vor der Atlantik-Küste Portugals zu einem Sturmtief aufgebaut und fegte am Sonntag auch über Deutschland her. Der Deutsche Wetterdienst gab eine Unwetterwarnung für weite Teile West- und Südwestdeutschlands heraus.
Bis am Sonntagabend wurden vier Menschen von umstürzenden Bäumen erschlagen. Es gab zahlreiche Verletzte. Im Schwarzwald kam ein 74-jähriger Mann ums Leben, bei Wiesbaden ein 69 Jahre alter Wanderer. In Nordrhein-Westfalen kam am frühen Abend eine 70-jährige Autofahrerin um, als ein Baum auf ihren Wagen fiel. Bei Köln wurde eine Joggerin getötet.
In Deutschland wütete «Xynthia» am heftigsten im Südwesten, in Hessen und in Nordrhein-Westfalen. Auf den Bahnstrecken herrschte vielerorts Ausnahmezustand. Im Fernverkehr kam es zu massiven Verspätungen.
bert (Quelle: sda)
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