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Das Beben hatte sein Epizentrum südöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince und besass eine Bruchlänge von rund 70 Kilometern.

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Mittwoch, 13. Januar 2010 / 16:17:04

Das Erdbeben verschlimmert Misere in Haiti

Potsdam/Wien - Der Karibikstaat Haiti wurde am gestrigen Dienstagabend gegen 22 Uhr Ortszeit von einem schweren Erdbeben erschüttert. Das Beben mit der Stärke 7,0 hatte sein Epizentrum südöstlich der Hauptstadt Port-au-Prince und besass eine Bruchlänge von rund 70 Kilometern.

Derzeit sind alle Telefonverbindungen im Land zusammengebrochen und es gibt ausser Augenzeugenberichten von eingestürzten Gebäuden und Leichen noch keine genaueren Schätzungen der Opferzahlen. Sicher ist, dass Haiti auf internationale Katastrophenhilfe angewiesen ist, da es kaum über eigene Ressourcen verfügt.

Letztes derartiges Beben vor 259 Jahren

Zustande kam das Beben durch das Erreichen einer bestimmten Bruchspannung infolge von Seitenverschiebungen, erklärt Birger-Gottfried Lühr vom GeoForschungsZentrum GFZ in Potsdam. «Die gesamte karibische Platte schiebt sich jährlich um zwei Zentimeter nach Westen an Nordamerika vorbei und unter die Bahamas-Gruppe. Dadurch entsteht Spannung, die sich in Beben wie den soeben erfolgten Versatz um etwa zwei Meter entlädt.» Ein Beben dieser Stärke habe es in der Region zuletzt 1751 gegeben.

Die Gefahr sei jedoch noch nicht überstanden, denn aufgrund von Spannungsumlagerungen kommt es anhaltend zu Nachbeben. «Diese weiteren Beben können erfahrungsgemäss noch eine Stärke von 6,0 erreichen, was bereits vorgeschädigte Bausubstanzen leicht zum Einsturz bringen kann. Das Quartier von Hilfsdiensten sind daher stets Zelte und keine Hotels, deren Zustand man kaum schnell überprüfen könnte», so der Potsdamer Geologe.

Katastrophe von 2008 noch nicht verarbeitet

Haiti steckte noch bis zuletzt in den Aufräumungsarbeiten infolge des Hurrikans Ike, der das Land im September 2008 verwüstet hat. «Noch immer sah man bis zuletzt auf den Strassen Menschen, die Erdreich aufschütten, um diese Schäden zu reparieren», berichtet Ines Refenner vom entwicklungspolitischen Verein Jugend Eine Welt.

Staatliche Programme zum Wiederaufbau nach Katastrophen gebe es kaum und die 7000 stationierten UN-Blauhelme würden ihre Tätigkeit darauf beschränkten, durch permanente Kontrollen die ausufernde Bandenkriminalität im Land einzudämmen.

Bedrückend ist die soziale Lage Haitis, des ärmsten Staates Lateinamerikas, jedoch auch bereits ohne den Naturkatastrophen. Vier von fünf Haitianern müssen mit weniger als zwei Dollar auskommen, 62 Prozent der Bevölkerung ist laut UN-Angaben unterernährt. Refenner sieht dahinter vor allem die allgegenwärtige Korruption und Misswirtschaft im Land.

Mangel an Schulen hemmt Entwicklung

Als grösstes Hindernis für die Entwicklung Haitis sieht Refenner jedoch das Bildungsproblem. «Es gibt kaum Grundschulen und keine berufsbildende Schulen, zudem sind die Schulbücher auf französisch statt in der Muttersprache kreolisch.»

Erst durch ausreichende Bildung sei es jedoch möglich, dass die Bewohner ihre Rechte bei öffentlichen Stellen einfordern, dass die ebenfalls kritische gesundheitliche Situation flächendeckend verbessert werde und dass ein stärkerer Beitrag zur wirtschaftlichen Entwicklung aus dem Land selbst komme.

Der Orden der Salesianer Don Boscos in Haiti verfolgt ein Modell kleiner Schulen, deren Schulklassen durch Zusammenschluss der Kinder benachbarter Familien entstehen, während durch Spendengelder das Lehrergehalt sowie die Verpflegung der Schüler gewährleistet wird. «Damit wird das Problem überwunden, dass die hohe Kriminalität in den Slums auswärtige Lehrern verschreckt», berichtet Refenner. 20'000 Kinder und Jugendliche in Haiti erhalten derzeit durch dieses System eine Ausbildung.

smw (Quelle: pte)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=423551

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