109 Tote und 130 Verletzte nach Brandkatastrophe

Nach Angaben der Behörden wurden 130 Personen verletzt, bei mehr als 80 Menschen ist der Zustand kritisch. Präsident Dmitri Medwedew ordnete eine eintägige Staatstrauer an und forderte eine harte Bestrafung der Besitzer des Lokals.

Die Betreiber hätten keinen Verstand gehabt und seien gegenüber den Geschehnissen gleichgültig geblieben. Sie müssten mit der vollen Härte des Gesetzes bestraft werden, erklärte Medwedew.

Die Behörden hätten die Besitzer wiederholt gewarnt, dass ihr Lokal nicht über ausreichende Brandschutzmassnahmen verfüge. Einer der Club-Besitzer sowie die Leiterin der Gaststätte wurden inzwischen festgenommen.

Achtjährige Bestehen des Lokals gefeiert

Rund 230 Gäste hatten in dem Permer Mittelklasse-Restaurant «Das lahme Pferd» das achtjährige Bestehen des Lokals gefeiert, das an Wochenenden auch als Nachtclub öffnete.

Kurz vor Mitternacht wurden nach Angaben der Ermittler offenbar Feuerwerkskörper gezündet, die für den Gebrauch in Innenräumen zugelassen gewesen seien, aber eine umsichtige Handhabe erforderten.

Der Zivilschutzminister der Ural-Region Perm, Igor Orlow, sagte der Nachrichtenagentur ITAR-TASS, einer der Feuerwerkskörper habe eine Plastikdecke in Brand gesetzt, die Flammen hätten sofort auf das ganze Gebäude übergegriffen.

Gäste verbrannten bei lebendigem Leibe

Nach Angaben der Ermittler verbrannten viele Gäste bei lebendigem Leibe oder wurden zu Tode getrampelt. Andere seien an einer Kohlenmonoxid-Vergiftung gestorben.

Augenzeugen berichteten von Dutzenden verkohlter Leichen, die auf dem schneebedeckten Fussweg vor dem Nachtclub aufgereiht wurden, während Rettungskräfte die Verletzten abtransportierten. Frauen in Abendgarderobe lagen blutüberströmt auf Tragen.

Perm ist mit 1,2 Millionen Einwohnern die sechstgrösste Stadt Russlands und liegt am Ural-Gebirge.

smw (Quelle: sda)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=418284

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