Donnerstag, 26. November 2009 / 10:17:33
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Krisen-Sitzung «Wettskandal» - Interview mit Gilliéron
Ein betroffener, aber nicht am Boden zerstörter Peter Gilliéron stellte sich nach der Krisen-Sitzung, die die UEFA wegen des europaweiten Wettskandals in Nyon einberaumt hatte, den Medien. Der SFV-Präsident bereut vor allem, dass er die jüngsten Erfolge des Schweizer Fussballs nicht hundertprozentig geniessen kann.
Peter Gilliéron, wie ernst ist die Situation in der Schweiz?
Peter Gilliéron: «Es ist wichtig, dass wir mit allen Mitteln gegen diese Plage vorgehen. Ich muss aber auch sagen, dass wir es in der Schweiz nicht so schlecht getroffen haben, weil wir zu den Behörden eine gute und konstruktive Beziehung pflegen. Das ist nicht in allen Ländern der Fall, die von diesem Wettskandal betroffen sind. Aus Rücksicht auf die laufenden Ermittlungen kann ich aber nicht sagen, wie viele Klubs oder Personen involviert sind. Sobald alles geklärt ist, wird sich die Disziplinar-Kommission des SFV mit diesem Dossier beschäftigen.»
Wann werden die Ermittlungs-Ergebnisse und die Massnahmen gegen die Schuldigen bekannt gegeben?
«Das ist schwierig zu sagen, das hängt von jedem einzelnen Fall ab. Es kann lange dauern, auch wenn ich das nicht hoffe. Die Drahtzieher des Wettskandals sind keine Leute aus der Welt des Fussballs. Deshalb ist es besser, die zivilen Gerichte ihre Arbeit machen zu lassen.»
Was kann man tun, damit so etwas nicht wieder geschieht?
«Wir müssen das Warnsystem der UEFA weiter perfektionieren. Die Unterstützung der UEFA wird auch in dem Augenblick nötig sein, wenn wir Sanktionen aussprechen. Alleine können wir das nicht schaffen -- wir müssen alle zusammen arbeiten.»
Das Image des Fussballs hat erneut stark gelitten...
«Kriminalität wütet nicht nur im Fussball. Es ist aber so, dass jetzt Zweifel aufkommen, wenn ein Spiel 9:0 endet. Dann wird man im Detail die Partie untersuchen müssen.»
Was sind die Konsequenzen dieses Skandals für den Schweizer Fussball?
«Ich bedaure zutiefst, dass ich den U17-WM-Titel und die WM-Silbermedaille der Schweizer Beachsoccer-Nationalmannschaft nicht länger habe geniessen können. Es ist schade, dass trotz dieser Leistungen nur noch über den Wettskandal gesprochen wird. Aber der Schweizer Fussball ist stark genug, um diesen Sturm zu überstehen.»
Julien Pralong (Quelle: Si)
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