Donnerstag, 1. Oktober 2009 / 23:50:00
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Verheerende Zerstörung nach Erdbeben auf Sumatra
Washington/Jakarta - Trümmer und Tote, so weit das Auge reicht: Das schwere Erdbeben der Stärke 7,6 vor der indonesischen Insel Sumatra hat möglicherweise tausende Menschenleben gefordert und weite Landstriche in Schutt und Asche gelegt.
«Es sieht aus, als hätte jemand eine Atombombe hinter den Bergen abgeworfen» - so beschrieb es ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes, der das Erdbebengebiet in einem Helikopter überflog.
«Leichen liegen auf dem Boden, und Menschen laufen orientierungslos herum. Es sind die schlimmsten Zerstörungen, die unsere Mitarbeiter in den vergangenen 15 Jahren in Indonesien gesehen haben», berichtete Bob McKerrow, der Delegationschef der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften in Indonesien.
Bis anhin wurden nach Regierungsangaben mindestens 770 Todesopfern geborgen. «Unsere Voraussage ist, dass Tausende gestorben sind», sagte der Chef des Krisenzentrums im Gesundheitsministerium, Rustam Pakaya.
Pausenlos strömen Verletzte ins Spital
Das gesamte Ausmass der Katastrophe war unklar, viele von dem Beben betroffene Bezirke waren für Rettungskräfte noch unerreichbar. Hunderte, vielleicht tausende wurden allein in der Grossstadt Padang unter den Trümmern befürchtet, hiess es.
Oft fehlten Räumungsfahrzeuge, um schwere Betonbrocken zu bewegen. Am Morgen löste ein Nachbeben der Stärke 6,8 Panik aus. Ins Spital von Padang, das zum Teil ebenfalls eingestürzt war, strömten pausenlos Verletzte.
Retter stehen unter Zeitdruck
Zahlreiche internationale Hilfswerke stellten Hilfsgüter für die Opfer der Naturkatastrophe bereit und riefen zu Spenden auf. Erstmals seit sechs Jahren wurde auch die gesamte Schweizer Rettungskette mobilisiert.
Rund 120 Rettungsexperten werden am Freitag in Sumatra erwartet - darunter Mitarbeiter des VBS, Ärzte und Krankenpfleger -, wie der Chef des Schweizerischen Korps für Humanitäre Hilfe (SKH), Toni Frisch, sagte. Auch 20 Rettungshunde werden den Suchtrupps zur Seite stehen.
«Wir stehen unter grossem Zeitdruck», erklärte Frisch. Die Witterungsbedingungen in Sumatra seien jedoch relativ gut. Es habe geregnet und sei warm: «Man kann hoffen, dass auch in einigen Tagen noch Überlebende gefunden werden können».
Achtung Spendenaufruf:
Das UNO-Kinderhilfswerk UNICEF ruft zu Spenden für die von Naturkatastrophen in Indonesien, auf Samoa und den Philippinen betroffenen Kinder und Familien auf.
UNICEF verteilt nach eigenen Angaben Hygieneartikel, Decken, Plastikplanen und Medikamente bei der Einrichtung von Notkliniken.
Spenden werden erbeten auf «Postkonto Spenden»: 80-7211-9 unter dem Vermerk «Nothilfe Asien/Pazifik».
fkl (Quelle: sda)
http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=407460
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