SECO korrigiert Prognosen kräftig nach oben

Die Experten erwarten, dass die Schweizer Wirtschaft im laufenden Jahr um 1,7 Prozent schrumpft, wie das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) mitteilte. Das ist zwar der schärfste Rückgang seit 1975. Vor drei Monaten hatte das SECO allerdings noch ein Minus von 2,7 Prozent vorhergesagt.

Nächstes Jahr dürfte das Bruttoinlandprodukt (BIP) gemäss der neuen Prognose wieder um bescheidene 0,4 Prozent wachsen. Im Juni war ein Rückgang von 0,4 Prozent vorhergesagt worden. Letzte Woche hob auch die Schweizerische Nationalbank ihre Prognose an: Sie geht für dieses Jahr von einem BIP-Rückgang von 1,5 bis 2,0 Prozent aus.

Hochkonjunktur schneller erholt

Die Weltkonjunktur erhole sich schneller als erwartet, erklärte das SECO. Die Erholung sei nicht zuletzt den staatlichen Konjunkturprogrammen zu verdanken.

Impulse erhält die Wirtschaft nächstes Jahr von der Exportbranche. Gemäss der neuen Prognose legen die Ausfuhren 2010 um 3,2 Prozent zu, nachdem im laufenden Jahr ein kräftiges Minus von 9,5 Prozent zu erwarten ist.

Der bislang bemerkenswert robuste Privatkonsum, der nach Ansicht der Experten des Bundes auch der Zuwanderung in die Schweiz zu verdanken ist, dürfte nächstes Jahr etwas nachlassen. Der Konsum wächst demnach noch um 0,3 Prozent nach 0,8 Prozent im laufenden Jahr. Wegen der Krise sei nur mit geringen Reallohnsteigerungen zu rechnen.

Unsichere Aussichten

Belastet wird der Konsum auch von den unsicheren Aussichten auf dem Arbeitsmarkt. Wer Angst hat, seinen Job zu verlieren, gibt weniger Geld aus. Für 2009 wird eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 3,8 Prozent erwartet, 2010 dürfte sie bis auf 5,2 Prozent steigen - in der Juni-Prognose war allerdings noch eine Quote von 5,5 Prozent vorhergesagt worden.

Gemäss den Angaben des SECO geht die Beschäftigung in den kommenden Quartalen weiter zurück. Erst gegen Ende 2010 sei wieder mit einer leichten Zunahme zu rechnen.

tri (Quelle: sda)

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