Sonntag, 20. September 2009 / 17:10:12
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Chamenei nennt Israel «tödliches Krebsgeschwür»
Teheran - Nach Präsident Mahmud Ahmadinedschad hat auch das geistige Oberhaupt Ali Chamenei in drastischen Worten Israel angegriffen. Er sprach von einem «tödlichen Krebsgeschwür», das sich in der Region ausweite.
Seine Rede an der Universität Teheran zum Ende des muslimischen Fastenmonats Ramadan wurde von «Tod Israel»-Rufen begleitet. Am Freitag hatte Ahmadinedschad zum wiederholten Mal den Holocaust geleugnet und den millionenfach Mord an den Juden als Märchen bezeichnet, das als Vorwand für die Gründung Israels gedient habe. Die Aussagen wurden international verurteilt.
Atmosphäre im Iran vergiften
Chamenei warf den «Feinden des Irans» - dem Westen und Israel - vor, das Land schwächen zu wollen. «Die westlichen Medien haben besonders in den vergangenen Monaten die Atmosphäre im Iran vergiftet», sagte er. Sie hätten ihr Ziel jedoch nicht erreicht.
Während der jüngsten Proteste gegen die iranische Regierung sind in Teheran 35 Regimegegner festgenommen worden. Das berichtete die iranische Nachrichtenagentur ISNA am Sonntag. Trotz Verbots waren am Freitag erstmals seit Wochen wieder Anhänger der Opposition massenhaft auf die Strasse gegangen.
Die Demonstranten nutzten eine offizielle Anti-Israel-Kundgebung, um gegen die Regierung von Präsident Mahmud Ahmadinedschad zu protestieren.
Verstoss gegen die öffentliche Ordnung
Den festgenommenen Regimegegner wurde Verstoss gegen die öffentliche Ordnung vorgeworfen. Ausserdem hätten sie Steine auf Polizisten geworfen, sagte ein Polizeisprecher der Agentur ISNA.
An den Protesten nahmen neben Oppositionsführer Mir Hussein Mussawi auch der frühere Parlamentspräsident Mehdi Karrubi und die Ex-Präsidenten Mohammed Chatami und Akbar Haschemi Rafsandschani teil. Dabei seien Mussawi und Chatami von Ahmadinedschad-Anhänger angegriffen und zum Verlassen der Demonstration gezwungen worden.
sl (Quelle: sda)
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