Montag, 7. September 2009 / 10:00:52
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Michael Moores Doku fühlt den Bankern auf den Zahn
In Michael Moores neuer Dokumentation über die Finanz- und Wirtschaftskrise mit dem Titel «Capitalism: A Love Story» stellt er eine einfache Frage: «Wo ist unser Geld?»
Michael Moore steht mit einem Megafon vor einer AIG-Filiale und ruft: «Ich bin Michael Moore, ich bin hier um die Vorstands-Direktoren von AIG festzunehmen.» So beginnt der Trailer zur neuen Dokumentation von Oscar-Preisträger Michael Moore über die Wirtschafts- und Finanzkrise: «Capitalism: A Love Story».
Darin wird sich Moore in bewusster polemischer Manier den Wirtschaftsgrössen- und kleinen auf den Zahn fühlen. Eine Szene zeigt ihn zusammen mit Elizabeth Warren, Vorsitzende der Aufsichtsbehörde des Kongresses über die Finanzmärkte, COP. «Wo ist unser Geld?», fragt Moore. Die Antwort von Warren lautet: «Ich weiss es nicht.»
«Capitalism: A Love Story» beginnt mit Bildern wilder Banküberfälle in den USA und fragt, ob nach dem Niedergang Roms vor langer Zeit nun Washington an der Reihe sei. Szenen verelendeter einstiger Hausbesitzer, verarmte Flugzeugpiloten, die sich mit Blutspenden oder Essensmarken über Wasser halten, das ist eine Seite der Medaille in der Finanz- und Wirtschaftskrise.
Gier, Romantik und 14'000 Jobs weniger
«Es ist eine Kriminalgeschichte», sagt der Filmemacher zu diesem Projekt. «Aber es ist ebenso auch eine Kriegsgeschichte über Klassenkämpfe. Und es ist ein Vampirfilm über das obere ein Prozent, welches vom Rest von uns profitiert. Und natürlich, ist es auch eine Liebesgeschichte. Nur handelt sie von einer missbräuchlichen Beziehung.»
Allen Grund also, diesen Film auch zu verschiedenen Wettbewerben wie zur Biennale und nach Toronto mitzunehmen. Zum ersten Mal überhaupt wird in Venedig ein Doku-Film im Wettbewerb laufen.
«Capitalism: A Love Story» ging am fünften Tag der Biennale als chancenreicher Kandidat für den Goldenen Löwen des Filmfestivals Venedig ins Rennen. Die Konkurrenz ist gross: Die 25 Filme im 66. Wettbewerb seien, unabhängig von ihrer Qualität, eine wahre Überdosis, meinen Kritiker.
«Es hat alles in diesem Film - Gier, Leidenschaft, Romantik und 14'000 Jobs, die jeden Tag vernichtet werden», lässt sich Moore auf seine Webseite zitieren.
Tino Richter (Quelle: news.ch)
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Die Biennale 2009
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