Dienstag, 18. August 2009 / 10:12:56
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Arctic Sea war Opfer eines Piratenangriffs
Moskau - Der vor drei Wochen unter mysteriösen Umständen verschwundene Frachter Arctic Sea ist nach russischen Angaben Opfer eines Piratenangriffs geworden. Acht Verdächtige wurden demnach festgenommen.
Wie der russische Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow sagte, wurde das Schiff am 24. Juli von Piraten geentert, darunter Russen, Esten und Letten.
«Diese Leute haben die Artic Sea geentert und die Besatzung unter der Androhung von Waffengewalt aufgefordert, ihren Anweisungen zu folgen», wurde der Minister von russischen Nachrichtenagenturen zitiert. Bei der Befreiung der Crew sei kein Schuss gefallen.
Vor Kapverden entdeckt
Am Montag hatte das russische Verteidigungsministerium bekannt gegeben, das unter maltesischer Flagge fahrende Schiff und seine Besatzung mit 15 Russen seien vor der Küste der Kapverden im Atlantik entdeckt worden. Die Seeleute seien «gesund» und hätten nicht «unter bewaffneter Bewachung» gestanden.
Die Arctic Sea hatte wenige Tage nach ihrem Start in Finnland zuletzt am 28. Juli Funkkontakt mit der britischen Küstenwache. Seitdem herrschte Rätselraten über ihren Verbleib und die Umstände ihres mysteriösen Verschwindens. Am Freitag hatte die kapverdische Küstenwache das Schiff geortet.
Meldungen, dass Lösegeld gezahlt wurde, dementierte der Besitzer der Reederei. Demgegenüber gab die Versicherung des Schiffes, Renaissance Insurance, bekannt, dass am 3. August von Unbekannten eine englischsprachige Forderung nach 1,5 Mio. Dollar eingegangen sei. Ansonsten werde die Besatzung erschossen und das Schiff versenkt.
Drogen oder Waffen geladen?
Auch über die Gründe für das mysteriöse Verschwinden gab es verschiedene Theorien: Experten vermuteten unter anderem, dass das Schiff Drogen oder Waffen geladen haben könnte, sprachen von Auseinandersetzungen zwischen Mafia-Banden, Piratenüberfällen oder «kommerziellen» Konflikten.
Gerüchte, dass der Frachter atomares Material geladen hatte, wiesen die finnischen Behörden am Wochenende zurück. Nach ihren Angaben wurde bei Kontrollen keine radioaktive Strahlung gemessen.
smw (Quelle: sda)
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