Donnerstag, 13. August 2009 / 10:05:55
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Ausländische Banken ziehen die Ertragsbilanz nach unten
Zürich - Die Finanzkrise hat die Schweizer Zahlungsbilanz im Jahr 2008 kräftig durchgeschüttelt. Zwar wurde beim Warenhandel ein rekordhoher Ertragsüberschuss erzielt, die Verluste der Banken haben gleichzeitig erstmals zu einem Defizit bei den Kapitalerträgen geführt.
Unter dem Strich resultierte ein Ertragsbilanzüberschuss von 13,0 Mrd. Fr. oder gerade noch 2 Prozent des Bruttoinlandprodukts (BIP). Der Überschuss lag damit auf dem tiefstem Niveau seit Anfang der 80er-Jahre, wie die Schweizerische Nationalbank (SNB) mitteilte. 2007 betrug er 52,2 Mrd. Franken oder rund 10 Prozent des BIP.
Grund für den Einbruch in der Ertragsbilanz sind die Verluste der ausländischen Tochtergesellschaften der Banken. Ohne diese wäre der Ertragsbilanzüberschuss laut SNB etwa gleich hoch ausgefallen wie im Jahr zuvor.
Zum ersten Mal der Fall
Die Verluste der Bankentöchter im Ausland waren aber sogar so hoch, dass bei den Kapitalerträgen aus den Direktinvestitionen die Einnahmen tiefer ausfielen als die Ausgaben. Diese führte auch dazu, dass auch das Saldo aller Kapitalerträge ins Negative kippte.
Seit 1974, als zum ersten Mal eine Ertragsbilanzstatistik erstellt wurde, war dies nach Angaben der SNB noch nie der Fall. Das Defizit beim Kapitaleinkommen, welches sich aus den Einnahmen und den Ausgaben aus Anlagen und Direktinvestitionen im Ausland zusammensetzt, belief sich auf 24,5 Mrd. Franken. Der Überschuss im Jahr davor lag bei 21,4 Mrd. Franken.
fkl (Quelle: sda)
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