Sonntag, 12. Juli 2009 / 07:58:13
![](/img/1pix_transparent.gif)
Obama: Der lange Weg in Afghanistan
London - Die USA und ihre Verbündeten haben die Taliban-Rebellen in Afghanistan nach den Worten von US-Präsident Barack Obama zurückgedrängt. Die westlichen Alliierten hätten jedoch noch einen langen Weg vor sich.
Nach den Präsidentschaftswahlen im August müssten die USA und ihre Verbündeten die Lage in Afghanistan neu bewerten, sagte Obama in einem Interview des Fernsehsenders Sky News während seines Besuchs im afrikanischen Ghana.
Ein Schwerpunkt müsse auf den Ausbau der landeseigenen Armee und Polizei gelegt werden. Die afghanischen Sicherheitskräfte müssten in die Lage versetzt werden, «wirklich an vorderster Front» für Sicherheit im Land zu sorgen, forderte Obama.
Neben unmittelbaren Sicherheitsfragen unterstrich Obama auch die Notwendigkeit von Massnahmen im zivilen Bereich. Den afghanischen Bauern müssten Alternativen für den Schlafmohn-Anbau geboten werden, sagte Obama. Weiter müsse eine Justiz aufgebaut werden, der die Menschen vertrauten.
Die Rolle Grossbritanniens
Obama lobte die «ausserordentliche Rolle», die britische Soldaten in Afghanistan einnähmen. Er sei in Gedanken bei den Familien der acht britischen Soldaten, die in den vergangenen Tagen getötet worden seien.
Am Donnerstag waren am Hindukusch zwei britische Soldaten umgekommen, am Freitag starben sechs weitere bei dem folgenschwersten Anschlag auf die britischen Truppen seit Beginn des Afghanistan-Einsatzes 2001.
In Grossbritannien warfen Medien, Militärexperten und Oppositionspolitiker der Regierung vor, dass den britischen Soldaten unter anderem Helikopter und stark gepanzerten Fahrzeugen fehlen würden.
«Es ist ein Skandal, dass unseren Truppen immer noch nicht genügend Helikopter haben, um sich in der Provinz Helmand zu bewegen», sagte der konservative Oppositionsführer David Cameron.
«Das wird ein sehr harter Sommer»
Die Regierung wies die Vorwürfe zurück und verteidigte den Einsatz. Die Soldaten würden alle Ausrüstung bekommen, die sie benötigen, sagte Finanzminister Alistair Darling.
Premierminister Gordon Brown erklärte, der Einsatz sei wichtig, um terroristische Anschläge in Grossbritannien und auf der ganzen Welt zu verhindern. Ausserdem stellte Brown seine Landsleute auf weitere Verluste ein. «Das wird ein sehr harter Sommer.»
Britische und US-Soldaten liefern sich derzeit im Süden des Landes heftige Kämpfe mit den radikal-islamischen Taliban.
smw (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Taliban-Einfluss in Afghanistan wächst
Dienstag, 14. Juli 2009 / 18:22:59
[ weiter ]
Gegenschlag der Taliban in Afghanistan
Sonntag, 5. Juli 2009 / 20:10:33
[ weiter ]
Taliban mit schwerem Angriff auf US-Stützpunkt
Samstag, 4. Juli 2009 / 13:33:45
[ weiter ]