Montag, 6. Juli 2009 / 12:47:56
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Prügel-Schüler attackierten auch Behinderten
München - Wahllos haben drei 16-jährige Schüler aus dem Kanton Zürich in München Menschen attackiert. Innert einer halben Stunde schlugen sie fünf Männer zusammen und verletzten sie teils schwer. Sie hatten auch keine Hemmungen, einen schwer Behinderten anzugreifen.
Ob das Hauptopfer, ein 46-jähriger Geschäftsmann aus Nordrhein-Westfalen, bleibende Schäden davontragen wird, ist laut dem Münchner Polizesprecher Markus Dengler noch nicht klar. Sicherlich aber hätten alle Opfer psychisch unter den Attacken zu leiden, sagte Dengler gegenüber der SDA.
Der Patient wurde inzwischen in ein Spital in Nordrhein-Westfalen verlegt. Wie lange er dort bleiben müsse, sei noch nicht abzusehen.
Die Angriffe auf alle fünf Personen haben die Jugendlichen laut Dengler am späten Abend des vergangenen Dienstag innerhalb einer halben Stunde verübt. Zuerst traktierten sie in einem Park in der Münchner Innenstadt drei 43- bis 64-jährige Arbeitslose - einer von ihnen schwer körperbehindert - mit Faustschlägen und Fusstritten.
Keine Reue oder Mitleid
Dann, kurz vor 23.30 Uhr, schlugen sie in der Nähe den norddeutschen Geschäftsmann halb tot, und schliesslich kreuzten sie auch noch den Weg eines 27-jährigen bulgarischen Studenten, den sie ebenfalls attackierten und verletzten. Über Reue oder Mitleid habe man «bisher nichts erfahren», sagte Polizeisprecher Dengler.
Nach bisherigen Ermittlungen hatten sich die späteren Beschuldigten am frühen Dienstagabend zusammen mit ihrer Klasse und den Lehrkräften in einem Lokal zum Abendessen getroffen. Ab etwa 19 Uhr durften die Jugendlichen selbstständig losziehen.
Eine Gruppe von sieben oder acht deckte sich mit Alkohol ein und liess sich im Nussbaumpark zum Trinken und Kiffen nieder. Was genau getrunken wurde, konnte Polizeisprecher Dengler nicht sagen. In diesem Park begann mit einem Angriff auf die drei in der Nähe sitzenden arbeitslosen Mazedonier die Gewalteskalation.
In Untersuchungshaft
Noch in der gleichen Nacht wurden fünf Verdächtige in einem Jugendgästehaus in der Münchner Innenstadt festgenommen. Zwei durften inzwischen nach Hause, da sie kaum oder nicht nachweisbar mitgeprügelt hatten. Die drei Beschuldigten sitzen in Untersuchungshaft. Ihnen werden versuchter Mord und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.
Wie Staatsanwalt Andreas Franck vor den Medien sagte, rechnet er mit einer Anklageerhebung in drei bis vier Monaten. Die drei Beschuldigten werden sich vor einer Jugendkammer des Landgerichts München zu verantworten haben. Auf Mord steht in Deutschland eine Jugendstrafe von bis zu zehn Jahren.
smw (Quelle: sda)
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