Donnerstag, 4. Juni 2009 / 14:30:52
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Exodus trotz Steueraffäre in Liechtenstein ausgeblieben
Vaduz - Die Diskussion um Steuerflucht und die Finanzmarktkrise haben dem Liechtensteiner Finanzplatz weniger zugesetzt als befürchtet. Ein Exodus von Kunden blieb offenbar aus, und es zeichnet sich eine Erholung ab.
Die verwalteten Vermögen schrumpften zwar letztes Jahr um 52 Mrd. auf 225 Mrd. Fr. Im Verhältnis zu anderen Finanzplätzen sei der Rückgang von knapp einem Fünftel aber eine «günstige Zahl», sagte Mario Gassner, Chef der Liechtensteiner Finanzmarktaufsicht (FMA), an der Jahresmedienkonferenz in Vaduz.
Ob der Abzug von Kundengeldern oder Verluste an der Börse hauptverantwortlich waren für den Vermögensrückgang, hat die FMA nicht eruiert. Die Aufsicht unterhalte keine Kundenkontakte, sagte Gassner.
Laut FMA-Chef zeichnet sich eine Erholung ab. Es fliesse wieder Neugeld, vor allem im Geschäft mit Fonds. Der Finanzplatz sei stabil, trotz Finanzkrise oder dem Diebstahl von Kundendaten und der damit verbundenen Diskussion um Steueroasen. Finanzinstitute zeichneten sich weiterhin durch eine solide Kernkapitalquote und Liquidität aus.
Das Fürstentum ist vergangenes Jahr wiederholt in die Schlagzeilen geraten. Mitte Februar wurde nach einem Datendiebstahl bei der LGT Treuhand durch einen ehemaligen Angestellten die so genannte Steueraffäre losgetreten, die Hausdurchsuchungen in mehreren Ländern nach sich zog.
Der damalige deutsche Postchef Klaus Zumwinkel war prominentestes Opfer. Zumwinkel wurde wegen Steuerhinterziehung verurteilt, weil er Geld in einer anonymen Liechtensteiner Stiftung angelegt und am Fiskus vorbeigeschleust hatte.
fest (Quelle: sda)
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