Freitag, 15. Mai 2009 / 17:25:37
Italien ratifiziert Grenzabkommen mit der Schweiz
Rom - Das italienische Parlament hat am Donnerstag grünes Licht gegeben, um die Grenze zur Schweiz neu zu ziehen. Die Senatoren in Rom segneten einstimmig das Abkommen ab, in dem erstmals der Begriff einer wandelnden Grenze zwischen den beiden Ländern verankert wird.
Die Grenze zwischen Italien und der Schweiz wird im Hochgebirge von nun an als mobil betrachtet, das heisst sie soll sich der klimaabhängigen Erosion anpassen können. Der 750 Kilometer lange Grenzverlauf vom Unterwallis bis nach Trient wird mit Hilfe von Luftaufnahmen neu bestimmt.
Bereits im April hatte die Abgeordnetenkammer das Abkommen mit der Schweiz ratifiziert. Spätestens Anfang Juli will Italien seine Mitglieder der Expertenkommission bestimmen, die den neuen, mobilen Grenzverlauf festlegen soll.
1942 war die Grenze zwischen Italien und der Schweiz erstmals mit Worten beschrieben worden. Niemand hatte im Hochgebirge Grenzsteine gesetzt. Die Grenze sollte an der sogenannten Wasserscheide, also entlang der Bergkämme, verlaufen. Entsprechend entstanden die Karten.
Wasserscheide verschob sich
Doch wegen der Erosion, die durch die Klimaerwärmung noch beschleunigt wird, verschob sich die Wasserscheide und damit auch die Grenze im Laufe der Jahre.
Da mit einer ähnlichen Entwicklung auch in Zukunft zu rechnen ist, soll die Grenze beweglich bleiben, wie es im Abkommen heisst. Die Alpen gelten ohnehin als eine der jüngsten und geologisch beweglichsten Landschaften Europas.
Der Senat genehmigte auch die Ausführungsprotokolle zur Alpenkonvention. Darunter befindet sich das Verkehrsprotokoll, das verlangt, den Personen- und Güterverkehr von der Strasse auf die Schiene zu verlagern.
smw (Quelle: sda)
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