Kanadischer Kurzfilm gewinnt den «Pink Apple Award»

Die Würfel im Rennen um den «Pink Apple Award» sind gefallen: Die vierköpfige Jury vergab am frühen Sonntagabend im Zürcher Kino Arthouse Movie den mit 2'000 Franken dotierten Preis an «The Island» von Trevor Anderson (CAN 2009).

Der Kanadische Regisseur nahm den «Pink Apple Award» persönlich und vor ausverkauften Rängen in Empfang.

«The Island» ist Andersons filmische Antwort auf eine anonyme «Fanpost», die vorschlägt, alle Homosexuellen mögen doch auf eine Insel verschwinden, um sich dort gegenseitig mit AIDS anzustecken.

Andersons animierter Erzählfilm begegnet dem homophoben Angriff mithilfe lustvoll gesetzter Klischees und entwirft ein mögliches Szenario dieser Utopie eines schwulen Ghettos. Er tut dies ohne Angst vor politischer Unkorrektheit und mit der Präzision eines Humors, bei dem einem das Lachen schon einmal im Hals stecken bleibe, so die Begründung der Jury.

«The Island» sei eine kleine Geschichte von allgemeiner Gültigkeit, die das Publikum in fünf Minuten auf eine emotionale Gratwanderung führe und es dadurch schaffe, zu einer stets aktuellen Diskussion anzuregen: Wer sind wir und wo stehen wir vierzig Jahre nach Stonewall?

Eine Besondere Erwähnung erhielt «Girl's Room» (USA 2007) der amerikanischen Regisseurin Maria Gigante, der mit den stilistischen Mitteln des Horrorfilmes den Gang zweier Mädchen zum Schul-WC karikiert. Gigante sei eine köstliche Episode rund um das „stille Örtchen“ gelungen, wie die Jury betonte.

«Pink Apple» dauert in Zürich noch bis kommenden Mittwoch, dann reist das Filmfestival weiter an seinen Geburtsort Frauenfeld, wo vom 7. bis 10. Mai nochmals eine Programmauswahl zu sehen ist. Im Anschluss beteiligt sich Pink Apple mit einem Spezialprogramm an der EuroPride 09, die vom 2. Mai bis zum 7. Juni in Zürich anlässlich von «40 Jahre Stonewall» stattfindet.

li (Quelle: pd)

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