Verteidiger von mutmasslichen Mafiosi in Bellinzona abgeblitzt

Das Bundesstrafgericht unter dem Vorsitz von Präsident Walter Wüthrich lehnte fast alle Anträge ab, welche die Verteidiger während einer Vorverhandlung Anfang dieses Monats gestellt hatten. Dies bedeutet, dass die Anklageschrift gültig ist.

Die Anwälte der neun Angeklagten hatten kritisiert, dass die Vorwürfe der BA zu vage und pauschal seien. Eine zielgerichtete Verteidigung ihrer Klienten hielten sie deshalb für unmöglich. Um die Privatsphäre der Beschuldigten zu schützen, wollten die Verteidiger zudem eine Veröffentlichung der Anklageschrift verhindern. Doch auch darauf trat das Bundesstrafgericht nicht ein.

Auch betreffend der Zuständigkeit wurden die Verteidiger eines besseren belehrt. Sie hatten moniert, dass das Bundesstrafgericht nicht der richtige Ort sei, um über den Fall zu debattieren. Wüthrich und seine beiden Richterkollegen sehen dies jedoch anders. Die Verteidiger haben damit einen kompletten Schiffbruch erlitten. Die Hauptverhandlung beginnt am 4. Mai.

Die neun Angeklagten - vier Schweizer, drei Italiener, ein Spanier und ein Franzose - werden der Geldwäscherei und der Unterstützung einer kriminellen Organisation beschuldigt. Sie sollen zwischen 1994 und 2001 am Schmuggel von 215 Millionen Stangen Zigaretten von Montenegro nach Italien beteiligt gewesen sein.

fest (Quelle: sda)

http://www.st.gallen.ch/news/detail.asp?Id=382359

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