|
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
"Was zählt, ist das Geld"von Anatol Heib Der St.Galler DJ Mikk Tronic ist seit Beginn in der Rave-Szene mit dabei. Doch es ist längst nicht mehr dasselbe wie "damals": "Mittlerweile sind Rave-Parties - wie alles andere - zum Trend geworden. Die Leute kommen auch nicht mehr alle aus anderen Richtungen, sondern sind gleich in die Rave-Szene hineingewachsen." Zum Beispiel 16jährige seien ohne "Umwege" zur Szene gekommen. Durch das Anwachsen der Rave-Szene sind die Parties auch anonymer geworden und "man lernt nicht mehr so viele Leute kennen", bemerkt Mikk Tronic. Die Raver der ersten Stunde gehen kaum mehr an eine Party - wenn, dann nur, um einen bestimmten DJ zu sehen. Wenn sie etwas erleben wollen, tun sie das heute im kleinen, zurückgezogenen Rahmen. Da erlebte Mikk Tronic 1992 die Szene ganz anders an den ersten Parties in Zürich: "Die Leute waren viel älter und kamen aus verschiedenen Musikrichtungen. Da waren Punks, Hip Hopper, Heavies und normale Disco-Fritzen. Alle verschmolzen zu einer Masse, die genug von allem anderen hatte und etwas Neues suchte." Mode-Diktat Auch was die Mode betrifft, unterliegt die Rave-Szene gewissen Sachzwängzen. Und die ändern sich ständig: "Es zeichnen sich einfach verschiedene Trends ab. Eine Weile lang waren die Adidas-Trainer in Mode, danach kamen alle in einem silbrigen Outfit daher. Oder etwa Plateau-Schuhe: Am Anfang war's lässig, wenn man ab und zu jemanden mit diesen Schuhen sah. Es kam dann einfach so heraus, dass am Ende jeder Raver Schuhe mit Riesenabsätzen trug", sagt Mikk Tronic. Ihn stört nicht, wie die Leute an eine Party gehen, sonden warum. Das heutige Rave-Publikum besteht seiner Ansicht nach aus normalen Konsumenten, die nicht mehr das Spezielle suchten. An Gross-Raves werden die Teenies jeweils gnadenlos abgezockt. Gute Anlässe zu organisieren ist Nebensache, was zählt ist das Geld. "Das merkt man diesen Veranstaltungen an. Der Enthusiasmus und die Freude am Ganzen fehlt. Wenn man unsere Vorzeige-Disco in St.Gallen anschaut, sieht man, wie weit es mit Techno gekommen ist. Nicht dass alles schlecht wäre, aber die Interessen haben sich geändert." Love, Peace and Commercity Nach einigem zögern, merkte auch die Werbeindustrie sehr schnell, welch kommerzielles Potential in der Rave-Szene steckt. Mikk Tronic erinnert sich noch daran, als so 1992/93 im Hintergrund eines Sportschau-Jingles Techno lief. Der Sound wurde allgegenwärtig in der Werbung. Und durch die Dauerberieselung von allen Seiten (Techno kommt heute sicher in irgend einem Supermarkt auf dieser Welt aus den Boxen) gewöhnten sich auch viele bisherige Anti-Technoide an die Musik. Sie gefielen ihnen sogar, womit sie niemals gerechnet hätten. Ebenso schnell nutzt sie sich dann auch wieder ab. Der Verlauf der Rave-Szene vom Anfang bis zum heutigen Tag, gleicht einem Luftballon, den man aufbläst: Er wird immer grösser, grösser und...(noch ein bisschen reinpusten) - peng! - platzt am Ende. Love, Kies and Unity...
|
||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
|
|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Stellenmarkt | Kredit | Leasing | Hotel | Seminare | Veranstaltungen Domain registrieren | Markenregister | Marktplatz SMS Blaster | Einkaufen | Feedback | Jobs | Werbung | Impressum |