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Kino
«Kolya» Die Geschichte vom geläuterten Zyniker
Einmal mehr bewahrheitet sich, was alle schon wissen: Filme, die auf
einfachen Geschichten basieren, sind stets doch von der besseren Sorte.
Worauf es ankommt, ist das «Know How», eine solche zu erzählen.
«Kolya», der neueste Film des tschechischen Regisseurs Jan
Sverak, führt uns das Wissen vom Erzählen unaufdringlich vor
Augen. Auch wenn die Geschichte von «Kolya» einfach ist - erzählt
muss sie doch sein: Frantisek Louka, ehemals Cellist bei der Tschechischen
Philharmonie, ist im sogenannt besten Mannesalter, dabei bärbeissig
und den Freuden des Lebes in keiner Weise abgeneigt. Aus Ueberzeugung lebt
er alleine. Wenn er sich selber nicht mehr genügt, wählt er die
Nummer irgendeiner seiner Freundinnen. Seit er nach einer Auslandreise
ein staatliches Formular in «unangemessener» Form ausgefüllt
hat, fristet et als Begräbnismusiker sein Auskommen. Der Vorschlag
eines Freundes, eine Scheinehe mit der Russin Nadezda einzugehen und dabei
tüchtig abzusahnen, lässt Louka sowohl seinen Patriotismus als
auch die Abneigung gegen Ehen vergessen.
Zwar erhält Louka wie abgemacht
das Geld und er schafft sich den ersehnten Trabant an, aber die schöne
Scheingattin verschwindet unmittelbar nach der Hochzeit. Das bringt den
Cellist in doppelter Hinsicht in Bedrängnis: erstens wird die Bürokratie
auf ihn wegen Verdachts auf eine Scheinehe aufmerksam, zweitens muss Louka
den vorehelichen Sohn Nadezdas als «Stiefvater» in seine Obhut
nehmen. Was zuerst als reine Plage und Bürde erscheint, wird zusehends
zum Lebensinhalt Loukas. Er wird zum Ersatzvater des russischen Knaben.
Kolya vertraut dem unerschütterlichen Louka, dieser wiederum lernt
Vertrauen zu erkämpfen sowie die russischen Besatzer mit anderen,
den kindlichen Augen Kolyas - für den die Männer in den vertrauten
Uniformen willkommene Freunde und Gesprächspartner sind - zu betrachten.
Die Revolution 1989, die die Tschechoslowakei dem Westen öffnet, macht
dem Leben zu zweit wie auch dem Kampf Loukas gegen den Staat, der ihm Kolya
wegnehmen will, ein Ende. Nadezda reist wieder ein und nimmt ihren Sohn
zu sich. Frantisek Louka bleibt zwar ohne den geliebten Kolya, dafür
aber mit der Gewissheit zurück, einiges über das Leben gelernt
zu haben. «Kolya» ist der vierte Film des dreissigjährigen
Regisseurs Jan Sverak, der sich mit seinen vorangegangenen, erfolgreichen
Werken bereits einen beachtlichen Ruf erarbeitet hat. Das einheitliche
Ergebnis dieser Studie über eine wachsende Zuneigung, ist vermutlich
auch darauf zurückzurühren, dass der Vater des Regisseurs, Zdenek
Sverak, das Drehbuch zum Film geschrieben hat und zugleich in der Rolle
des Frantisek Louka auf der Leinwand erscheint. Genussvoll gibt erdie Verkörperung
Loukas zum besten. Seine Interpretation des bärbeissigen, stoischen
Musikers ist wirklich amüsant und sicher einer der Pluspunkte des
Films. Ein weiteres Zückerchen beschert uns der Auftritt Libuses Safrankovas.
Wer würde sich nicht an das jede Weihnachten über den Bildschirm
flimmernde, beinahe schon kultige «Drei Nüsse für Aschenbrödel»
erinnern? Wenn sich jemand gefragt haben sollte, was aus dem Prinzen und
dem Aschenputtel geworden ist, hier wenigstens eine Teilantwort: Das damals
so arg gebeutelte Waisenkind stellt nun die Sängerin Klara dar, die
Louka anfangs nur als willkomene Bettgenossin betrachtet, die aber im Verlaufe
des Films die zentrale Frau in seinem Leben wird. Trotzdem, mit «Kolya»
ist den Sveraks ein sehr positiv anmutender Film über menschliche
Schwächen, die Widrigkeiten des Lebens, aber auch über die Fähigkeit,
sich zu verändern und zu lernen, gelungen.
Text: Sandra Schweizer
Bild: Rialto-Film
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